Außenaufnahme des Kinder- und Jugendnotdienstes in der Feuerbergstraße in Ohlsdorf.

Der Kinder- und Jugendnotdienst in der Ohlsdorfer Feuerbergstraße Foto: Florian Quandt

„Alarmierende Zahlen“: Immer mehr Polizeieinsätze in der Feuerbergstraße

Die Lage beim Kinder- und Jugendnotdienst in der Feuerbergstraße (Alsterdorf) wird offenbar immer dramatischer. Mindestens einmal pro Tag muss im Durchschnitt die Polizei zu der Unterbringung für schutzbedürftige Minderjährige ausrücken. Die Linke fordert jetzt erneut eine Schließung der Einrichtung.

Seit Anfang dieses Jahres gab es in der Einrichtung etwa 223 gewaltvolle und grenzüberschreitende Vorkommnisse, 155 davon mit Polizeieinsatz. Dabei geht es zum Beispiel um Körperverletzung, Drogenmissbrauch oder Sachbeschädigung. Die aktuellen Zahlen gehen aus einer Senatsantwort auf Anfrage der Linksfraktion hervor.

Im Vorjahr gab es wegen solcher Vorkommnisse bis Ende Mai insgesamt 100 Einsätze in der Feuerbergstraße. Insgesamt gibt es 129 Plätze in Hamburgs größter Jugendhilfeeinrichtung. Eigentlich sollen die Minderjährigen hier nur für kurze Zeit bleiben, doch manche Kinder bleiben hier länger als ein Jahr, zum Teil auch zwei Jahre.

Linke fordert Schließung der Feuerbergstraße

Jan Libbertz, Jugendpolitik-Experte der Linksfraktion, spricht von „alarmierenden Zahlen“. Statt einer großen Gemeinschaftseinrichtung brauche es für die Kinder und Jugendlichen „kleine, spezialisierte Einrichtungen – nur so erhalten sie Schutz, stabile Bezugspersonen und eine Perspektive“. Dies würde auch einen besseren Personalschlüssel ermöglichen, so Libbertz.

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Bei Rot-Grün gibt es hierzu offenbar schon Planungen, denn im Koalitionsvertrag haben die politischen Partner festgehalten, dass sie die Strukturen des Kinder- und Jugendnotdiensts anpassen und ihn dezentralisieren wollen.

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