Polizisten vor dem Gebäude am Kronsaalsweg, wo fast 70 Leute eine Swinger-Party feiern wollten.
  • Polizisten vor dem Gebäude am Kronsaalsweg, wo fast 70 Leute eine Swinger-Party feiern wollten.
  • Foto: CityNews TV

Polizei sprengt Swinger-Treff: So läuft das mit den Sex-Partys in Hamburg

Sex-Party mit Folgen: Die Gäste der am Freitagabend in Stellingen von der Polizei aufgelösten Swinger-Party müssen Bußgelder zahlen. Auch die Gastgeberin muss mit einer hohen Strafe rechnen. Wie sich die Szene durch Corona verändert hat.

Die Swinger-Party im Kronsaalsweg war im Internet als „Sexy Friday Night“ beworben worden. Um 21 Uhr fielen in dem Penthouse in Stellingen die Hüllen. Doch schon um 23 Uhr war alles wieder vorbei. Polizisten lösten die Feier auf, nachdem sie von Anwohnern über den Verstoß gegen die Corona-Regeln und Hygienemaßnahmen informiert worden waren. 68 Menschen erhielten einen Platzverweis.

Gäste hatten sich mit Fantasienamen auf den Listen eingetragen

Die Party war in einschlägigen Foren beworben worden. Durch Corona hatte sich das Swinger-Leben häufig in Privaträume verlagert. Denn die Clubs und frivolen Bars waren wegen der Eindämmungsverordnung lange Zeit geschlossen. Bis heute haben einige ihre Pforten immer noch nicht wiedereröffnet, weil zum Beispiel vorgeschriebene Hygienekonzepte nicht umsetzbar waren oder sich der Betrieb wegen der anhaltenden Sperrstunde kaum lohnt.

Ein weiteres Problem: Viele Gäste meiden die Clubs und Bars, weil sie ihre Kontaktdaten nicht preisgeben möchten. „Kaum auszumalen, was passiert, wenn meine Frau durch Kontaktnachverfolgung erfährt, dass ich im Swinger Club war“, sagt ein Insider zur MOPO. Um nicht auf erotische Abwechslung verzichten zu müssen, trafen sich viele Clubgänger seit der Pandemie in Privaträumen. Andere, wie die Organisatoren von Stellingen, planten größere Events, mieteten Räume an und führten erotische Partys durch.

Hamburg: Bußgeld nach Swinger-Party

Bei der Party am Kroonsalsweg ist nun jeder der Gäste zur Zahlung eines Bußgeldes in Höhe von 150 Euro verdonnert worden. Grund: Der Mindestabstand war ignoriert worden. Auch bei der Erfassung der Kontaktdaten gab es Unregelmäßigkeiten. Nur 48 der insgesamt 68 Personen hatten sich auf der Liste eingetragen, 47 davon allerdings auch noch mit Fantasienamen. Lediglich die Maskenpflicht war von sämtlichen Teilnehmern berücksichtigt worden.

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Nun ist es aber vorbei mit der Anonymität: Die Polizei nahm sämtliche Personalien auf. Auch die Gastgeberin der Swinger-Party erwartet eine hohe Strafe. Die 40-Jährige muss mit einer Geldstrafe von mehreren tausend Euro rechnen. Auch das Finanzamt könnte sich für das bunte Treiben interessieren. Wie die MOPO erfuhr, wurde für die Gäste eine Partygebühr fällig. Einzelne Herren zahlten 80 Euro, Damen 10 Euro und Paare 50 Euro. (ng/ruega)

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