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Ein Polizeiwagen auf dem Schulgelände nach dem Vorfall.
  • Ein Polizeiwagen auf dem Gelände der Schule Nymphenweg.
  • Foto: André Lenthe

Ertrunkener Junge in Elbe: Wie konnte das passieren? Schulbehörde äußert sich

Nach dem tragischen Unfall eines Zehnjährigen in Waltershof hat sich die zuständige Behörde erstmals geäußert. Der Schüler einer Einrichtung für behinderte Kinder war am Dienstag in die Elbe gestürzt und ist wahrscheinlich ertrunken. Eigentlich hätte er das Schulgelände gar nicht verlassen dürfen.

„Die Schulbehörde und die Schulgemeinschaft der Schule Nymphenweg sind bestürzt und tief betroffen angesichts des gestrigen tragischen Unfalls und in Gedanken bei der Familie des Jungen. Die Familie wird in dieser sehr schwierigen Situation von einem Krisen-Interventionsteam begleitet“, sagte Peter Albrecht, Sprecher der Hamburger Schulbehörde.

Verschwinden des behinderten Jungen wirft Fragen auf

Derzeit sei ungeklärt, wie der Zehnjährige das Schulgelände überhaupt verlassen und an die Elbe gelangen konnte. Der Junge besuchte nämlich die 5. Klasse der Sonderschule für Kinder mit geistigen Behinderungen Nymphenweg in Harburg-Marmstorf. „Das gesamte Gelände der Schule und der Nachbarschule sind rund 1,60 m hoch eingezäunt, die Ausgänge sind in der Regel verschlossen“, so der Sprecher. Anders als bei einzelnen Mitschülern sei „kein Vorfall aus der bisherigen Schullaufbahn des Jungen bekannt, bei dem er ihm vertrautes Gelände verlassen hätte“.

Die Schule habe zunächst das gesamte Gelände, sowie das Schulgelände der Nachbarschule und auch die direkte Umgebung abgesucht, um den Schüler zu finden, sagt Peter Albrecht. Nach einer rund dreiviertelstündigen, ergebnislosen Suche seien gegen 11.30 Uhr die Polizei und auch die Sorgeberechtigen informiert und eine Vermisstenanzeige bei der Polizei aufgegeben worden.

„Es ist zurzeit nicht aufzuklären, wie der geistige behinderte Schüler den sehr weiten Weg von rund 15 Kilometern von seiner Schule in Marmstorf zum Fähranleger Bubendey-Ufer in Finkenwerder zurückgelegt hat. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln dauert das eine Stunde und ist nur durch Umsteigen möglich.“

Zehnjähriger in die Elbe gestürzt: Aufarbeitung an Schule

Und weiter: „Alle weiteren erforderlichen Prozesse bei einem solchen Vorfall sind gestern seitens der Schule und der Schulbehörde unmittelbar eingeleitet worden, Schulaufsicht und Expertinnen und Experten der Schulbehörde unterstützen alle Beteiligten. Das Krisenteam der Beratungsstelle Gewaltprävention sowie des zuständigen regionalen Bildungs- und Beratungszentrums (ReBBZ) ist heute seit frühmorgens vor Ort und betreut pädagogisch und psychologisch Schulbeschäftigte sowie die Mitschülerinnen und -schüler des vermissten Jungen.“

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Zu dem Vorfall selbst könne man „aufgrund der laufenden polizeilichen Ermittlungen“ derzeit keine Auskünfte machen. „Schule, Schulaufsicht und die Schulbehörde tun alles dafür, den Sachverhalt zügig aufzuklären und die Polizei bei den Ermittlungen zu unterstützen“, so der Schulbehörden-Sprecher Peter Albrecht. (prei)

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