Aufkleber mit QR-Codes – doch man landet nicht bei Fahrdienst

Solche und ähnliche Aufkleber sind in der Stat verteilt. Foto: / Florian Quandt

Drogenbestellung per QR-Code – Polizei ist alarmiert

Sie wirken unscheinbar und kleben auf Laternenmasten, Verteilerkästen und an Häuserwänden: kleine, blau-gelbe Aufkleber mit einem QR-Code, auf denen ein Taxi abgebildet ist. Doch wer diesen Code scannt, der landet nicht bei einem Fahrdienst, sondern bei einem Lieferdienst für Drogen.

Seit Wochen werden die Aufkleber in der Stadt zunehmend verbreitet. Jan Reinicke vom Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) findet im Gespräch mit der MOPO deutliche Worte dazu: „Die Bekämpfung der organisierten Drogenkriminalität ist gescheitert.“ Die Zahl solcher Lieferdienste nehme laut dem Kriminalbeamten spürbar zu.

Anruf genügt – Lieferung frei Haus

Die Polizei ist sensibilisiert und ermittelt wegen dieser Aufkleber. Aus ermittlungstaktischen Gründen wolle man sich aber laut NDR nicht näher dazu äußern. Tatsächlich war es nie einfacher als heute, in Hamburg an Drogen zu gelangen: Ein Anruf genügt. Vor allem Kokain wird geliefert.

Die Droge ist trotz regelmäßiger Razzien und Sicherstellungen großer Mengen immer noch im Überfluss verfügbar. Die Dealer unterbieten sich mit Sonderpreisen. Teilweise ist ein Gramm schon ab 50 Euro zu bekommen und wird binnen 30 Minuten an die Haustür geliefert.

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Laut Jan Reinecke vom Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) nimmt die Zahl dieser Lieferdienste spürbar zu. Auch weil sich der Drogenkonsum zunehmend in der Mitte der Gesellschaft abspiele, so seine Einschätzung.

Es würden sich auch immer mehr Menschen finden, die sogenannte Drogentaxis fahren. Darunter seien auch Studierende oder junge Mütter in Geldnot, sagt Reinecke.

Polizei erwischt Drogentaxis regelmäßig und in hoher Taktung

Dem LKA ist das Phänomen laut einem Polizeisprecher bekannt. „Wir erwischen solche Kurierfahrer in beachtlicher Taktung auf frischer Tat, auch durch Ermittlungen verbuchen wir sehr regelmäßig wichtige Erfolge“. Dies zeige, dass ein nicht zu verkennendes Entdeckungsrisiko besteht, man sollte sich also nicht zu sicher fühlen. Und jeder sollte sich bewusst, dass empfindliche Strafen und Haftaufenthalte drohen.

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