Demos sorgen für Behinderungen in Hamburg – Verfassungsschutz warnt
Besucher der Hamburger Innenstadt müssen sich am Samstag wegen mehrerer Demonstrationen auf erhebliche Behinderungen einstellen. Tausende Teilnehmer werden erwartet. Ein Protestzug bereitet dem Verfassungsschutz Sorgen.
Um 11 Uhr ist am Rathausmarkt die Demonstration zur Unterstützung der Protestierenden im Iran gestartet. Dort gibt es bereits erste Kundgebungen. Der ursprüngliche Plan der Veranstalter sah vor, ab 12 Uhr auf der geplanten Demo-Route über den Jungfernstieg und den Gänsemarkt zur Rothenbaumchaussee Höhe Tesdorpfstraße loszulaufen. Erwartet wurden rund 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Allerdings kamen laut Polizei bisher deutlich weniger als erwartet, weshalb der Beginn des Protestzuges auf 13 Uhr verschoben wurde.
Mehrere Demonstrationen in Hamburgs City am Samstag
Bei der um 12.30 Uhr beginnenden Demonstration des Bündnisses für soziale Gerechtigkeit zum Thema „Solidarisch aus der Krise – bezahlbares Leben für alle statt Profite für wenige“ werden ebenfalls um die 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Dieser Demonstrationszug soll vom Berliner Tor zum Rathausmarkt ziehen.
Um 14 Uhr beginnt dann bei der Kunsthalle am Glockengießerwall die mit 1500 Teilnehmern erwartete Demonstration „Freunde der Demokratie sagen Nein danke: Frieren, Pleiten, Impfpflicht“. Deren Demonstrationszug soll durch die Innenstadt zum Jungfernstieg führen. Der Verfassungsschutz warnt allerdings vor einer Teilnahme an dieser Demonstration. Veranstalter sei der vom Verfassungsschutz beobachtete Verein UMEHR.
„Wer an diesem Aufzug teilnimmt, marschiert Seite an Seite mit Extremisten“
„Die Versammlungsfreiheit ist und bleibt ein hohes Gut. Das sind aber keine Freunde der Demokratie, ganz im Gegenteil. Wer an diesem Aufzug teilnimmt, marschiert Seite an Seite mit Extremisten“, sagte ein Verfassungsschutzsprecher auf MOPO-Anfrage. Der Verein verbreite unter anderem gezielt Verschwörungsmythen und stelle die Bundesrepublik Deutschland als autoritäres System dar. Die Rede sei von einer „geplanten Kriegstyrannei“, von einer „Coronatyrannei“ und von einer „Wirtschaftstyrannei“, so der Sprecher.
Weitere Unterstützungsdemonstrationen für die iranische Bevölkerung sind um 15 und um 15.30 Uhr geplant – zum einen eine stationäre Kundgebung am Gänsemarkt mit erwarteten 1500 Teilnehmern, zum anderen ein Demonstrationszug von der Universität zur Schanzenstraße. Diese Demonstration mit erwarteten 300 Teilnehmern steht unter dem Motto „Students stand with people in Iran – for women, life, freedom“. (mp/dpa)