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Ein Stift liegt auf einem Antrag für den Corona-Soforthilfe-Zuschuss.
  • Symbolbild.
  • Foto: dpa

Verhaftungen in Hamburg: Millionenbetrug mit Corona-Hilfen

Die Hamburger und Berliner Staatsanwaltschaften haben in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt Hamburg (LKA) am Mittwoch fünf Haftbefehle gegen Männer vollstreckt, denen Betrug im ganz großen Stil vorgeworfen wird: Sie sollen unrechtmäßig insgesamt 6,4 Millionen Euro an Corona-Hilfen des Bundes einkassiert haben.

Das Verfahren richtet sich gegen 15 Personen, die sich zu einer Organisation zusammengeschlossen haben sollen, „um dann in wechselnder Beteiligung mit weiteren Beschuldigten eine unbestimmte Anzahl von Anträgen auf Förderung im Programm ‚Corona Sofort-/Überbrückungshilfe‘ des Bundes zu stellen, ohne einen Anspruch auf die gewährten Subventionen zu haben“, teilte Mia Sperling-Karstens, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hamburg, am Donnerstag mit.

Hamburg und Berlin: Millionen-Betrug mit den Corona-Hilfen

In mindestens 31 Fällen zwischen Januar und September 2021 sollen die 15 Beschuldigten wahrheitswidrig versichert haben, dass ihre Unternehmen wirtschaftlich und dauerhaft am Markt tätig seien. „Tatsächlich handelte es sich aber um Vorratsgesellschaften ohne tatsächlichen Geschäftsbetrieb“, so die Sprecherin weiter. Einer soll die Anträge gestellt haben, drei weitere Beschuldigte sollen die gefälschten Dokumente besorgt haben. Auf unterster Ebene bewegten sich laut Staatsanwaltschaft sechs Strohgeschäftsführer und Geldkuriere; offenbar alles überwiegend Heranwachsende.

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Am Mittwoch wurden in Hamburg und Berlin 18 Durchsuchungsbeschlüsse und fünf Haftbefehle durch insgesamt 140 Polizeibeamte und zwei Staatsanwälte vollstreckt. Sperling-Karstens: „Die Ermittler haben dabei umfangreiche Beweismittel sichergestellt“: Insgesamt zehn Kartons randvoll mit Unterlagen, dazu Mobiltelefone, Computer und Speicherkarten.


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Darüberhinaus stellten die Ermittler 100.000 Euro in bar, ein PKW der Marke Mercedes, ein Motorrad, Rolex-Uhren, Schmuck und 20 Luxushandtaschen sicher. „Circa 25 Bankkonten wurden gepfändet und Arresthypotheken betreffend ein Grundstück und fünf Eigentumswohnungen erwirkt“, so Sperling-Kartens.

„Größtes Betrugsverfahren, das in Hamburg geführt wurde“

Die fünf Hauptbeschuldigten sitzen seit Mittwoch in Untersuchungshaft. Es handele sich um das größte Betrugsverfahren im Zusammenhang mit Coronasubventionen, das in Hamburg bislang geführt wurde.

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