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Bundespolizisten beim Einsatz in Hamburg.
  • Bundespolizisten beim Einsatz in Hamburg.
  • Foto: Bundespolizei

Bundespolizei ermittelt gegen Hamburger Schleuser-Bande – zwei Verhaftungen

Nachdem es bereits am Mittwoch zu einem großen Schlag gegen ein mutmaßliches Schleuser-Netzwerk kam, ist die Bundespolizei auch gegen eine den Vorwürfen zufolge in Hamburg operierende Gruppe vorgegangen.

160 Einsatzkräfte vollstreckten am Donnerstagmorgen im Hamburger Stadtgebiet zwei Haftbefehle und filzten fünf Objekte. Die Beschuldigten – vier Männer – stünden im Verdacht, ausländische Staatsangehörige, die nicht im Besitz eines Aufenthaltstitels für einen Mitgliedstaat der Europäischen Union sind, gegen Entgelt in die EU geschleust zu haben, so eine Sprecherin der Bundespolizei.

Lebensgefährliche Bedingungen

Die Geschleusten seien zunächst per Flugzeug nach Serbien und Bosnien und Herzegowina gebracht worden, hätten dann Tage, teils sogar Wochen lang in Grenzgebieten gelebt, „wobei den Geschleusten nur wenig Nahrung und Flüssigkeit zur Verfügung gestellt worden sein soll“.

Nachdem sie Ungarn oder Kroatien betraten, sollen die Geschleusten per Auto nach Deutschland gebracht worden sein – teilweise unter lebensgefährlichen Bedingungen aufgrund starker Überladung, fehlender Sitze oder Gurte. In Deutschland seien viele dann einer illegalen Tätigkeit im Betrieb eines der Beschuldigten nachgekommen. Andere seien nach Skandinavien oder über den Ärmelkanal nach Großbritannien geschleust worden.

Goldbarren und 50 Patronen sichergestellt

Bei den Razzien in Hamburg wurden Datenträger, darunter Telefone, Laptops und Speichermedien, Goldbarren und Goldschmuck im Wert einer hohen fünfstelligen Summe sowie eine scharfe Pistole mit 50 Patronen sichergestellt.

„Durch die Auswertung des beschlagnahmten Beweismaterials erhoffen sich die Ermittler neben der beweissicheren Strafverfolgung weitere Ansatzpunkte, um das Schleuser-Netzwerk weiter aufzuhellen und zu zerschlagen“, sagte die Sprecherin. Entscheidendes Ziel sei es zudem, die teilweise lebensgefährlichen Schleusungen zu verhindern.

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„Wir gehen davon aus, dass die Geschleusten zum Teil unter menschenunwürdigen Umständen im Grenzraum über lange Zeiträume hin verharrten, nur um auf einen weiteren zumeist lebensgefährlichen Weitertransport zu warten, um letztendlich hier in Deutschland weiter ausgebeutet zu werden“, so Einsatzleiter Helgo Mertens „Um weitere dieser Taten zu verhindern, war der Einsatz wichtig.“

Erst am Mittwoch hatte die Bundespolizei Razzien gegen eine andere mutmaßliche Schleuser-Bande durchgeführt: Dabei wurden mehr als 100 Wohnungen und Objekte gefilzt, darunter zwei Kanzleien der Hauptverdächtigen. Ihnen wird vorgeworfen, überwiegend reiche Chinesen und Araber illegal nach Deutschland geschleust zu haben. (dg)

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