An Dönerladen und Asylunterkunft: Nazi-Schmierereien im Hamburger Osten
In der Nacht vom 18. auf den 19. September wurden in Tonndorf und Rahlstedt Stromkästen und Unterkünfte von Geflüchteten mit rechtsextremen Symbolen besprüht. An den Wänden fanden sich unter anderem „SS“-Runen und der Zahlencode 88, der für „Heil Hitler“ steht. Auch das Kürzel „AfD“ wurde hinterlassen. Der Staatsschutz ermittelt.
Wie das „Hamburger Bündnis gegen Rechts“ in einer Pressemitteilung schreibt, kam es in der Nacht vom 18. auf den 19. September zu mehreren Sachbeschädigungen in Tonndorf und Rahlstedt. Ein Zeuge habe beobachtet, wie an der Tonndorfer Hauptstraße drei bis vier Personen gegen 23 Uhr mehrere Stromkästen in den Farben des Deutschen Reiches (schwarz, weiß, rot) besprühten.
- Hamburger Bündnis gegen Rechts Die Farben der deutschen Reichsflagge wurden an einen Zaun vor einer Flüchtlingsunterkunft gesprüht.
Die Farben der deutschen Reichsflagge wurden an einen Zaun vor einer Flüchtlingsunterkunft gesprüht. - Hamburger Bündnis gegen Rechts Diese Schmierereien fand man nahe einer Flüchtlingsunterkunft.
Diese Schmierereien fand man nahe einer Flüchtlingsunterkunft. - Hamburger Bündnis gegen Rechts Die Farben der deutschen Reichsflagge wurden auf einen Stromkasten gesprüht.
Die Farben der deutschen Reichsflagge wurden auf einen Stromkasten gesprüht.
Ein betroffener Stromkasten habe neben einem Dönerladen, der andere an den Zäunen einer Unterkunft für minderjährige Geflüchtete gestanden. An einer anderen Unterkunft für Geflüchtete an der Rahlstedter Straße wurden zudem großflächige Schriftzüge, mit den verbotenen Nazi-Symbolen „SS“, der für „Heil Hitler“ stehenden Zahlencode 88, sowie das Kürzel AfD vorgefunden. Auch ein Auto vor der Unterkunft sei mit „AfD“ besprüht worden.
„Bündnis gegen Rechts“: Schmiereien sollen Geflüchtete einschüchtern
„Die beiden Unterkünfte wurden gezielt mit den nationalsozialistischen Symbolen markiert, die für eine menschenverachtende und vernichtende Ideologie stehen. Diese Aktion zielt darauf ab, die dort lebenden Menschen einzuschüchtern und zu bedrohen“, so das „Hamburger Bündnis gegen Rechts“. „Dies ist besonders perfide, da es sich um Schutz suchende Menschen handelt, die aktuell gezwungen sind, dort zu leben. Ihnen gilt unsere Solidarität.“
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Laut Polizei wurde wegen der Schmierereien an der Rahlstedter Straße und der Tonndorfer Hauptstraße Anzeige erstattet. Hinweise zu den Tatverdächtigen gäbe es noch keine. Der Staatsschutz des Landeskriminalamts (LKA 7) führt die Ermittlungen.
Das Verwenden von Nazi-Symbolen wie „SS“ und „88“ oder der Reichsflagge fällt unter das Verbot verfassungsfeindlicher Symbole und ist in Deutschland strafbar. Es drohen Geldstrafen oder Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren. (esk)
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