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Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD, Archivbild).
  • Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD)
  • Foto: dpa

Senator in Sorge: So viele Schüler wie noch nie in Hamburg

Das gab es noch nie: 7500 Schülerinnen und Schüler haben Hamburgs Schulen innerhalb eines Schuljahres aufgenommen. Vor allem wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine kamen viele Neue hinzu. Schulsenator Ties Rabe (SPD) zeigte sich angesichts dieser Zahlen am Dienstag im Rathaus besorgt.

„Die erste Flüchtlingswelle ist überhaupt nichts dagegen, was aktuell an den allgemeinbildenden Schulen passiert, das ist sehr sehr ungewöhnlich“, sagte Rabe. Die Zahl 7500 sei zum Zeitpunkt Oktober 2022 erhoben worden, inzwischen sind noch einmal 900 dazugekommen. „Wenn das noch ein Jahr so weitergeht, dann haben wir ein echtes Problem in Hamburg“, so Rabe.

Hamburgs Schulbehörde bestellt Container

Trotzdem wolle man versuchen, die kleinen Klassengrößen zu bewahren und zusätzliche Lehrende und Referendare einstellen. Die Schulbehörde habe zudem etwa 50 mobile Klassenräume in Form von Containern vorbestellt, um die Raumsituation bei einem weiteren Zuwachs entspannen zu können. Insgesamt 259.000 Schülerinnen und Schüler besuchen derzeit Hamburgs Schulen.

Schüler einer Grundschulklasse melden sich im Unterricht (Symbolbild). Matthias Balk/dpa
Unterricht
Schüler einer Grundschulklasse melden sich im Unterricht (Symbolbild).

Vor allem in den 1. Klassen gab es deutliche Zuwächse. Rund 19.200 Erstklässler sitzen in Hamburgs Grundschulen. Vor etwa zehn Jahren waren es noch 4000 weniger. An der Beschulung der vielen neuen zugezogenen Schülerinnen und Schüler beteiligen sich nach Angaben der Behörde etwa alle staatlichen Schulformen gleich mit den „internationalen Vorbereitungsklassen“.

Hamburg: Mehr Schüler mit Migrationshintergrund

Dementsprechend nimmt auch der Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund in Hamburg weiter zu. Aktuell liegt er bei 53 Prozent. Fast ein Drittel aller Schülerinnen und Schüler kommen aus Familien, in denen zu Hause kein Deutsch gesprochen wird.

„Diese Zahl macht es auch in Zukunft zu einer großen Aufgabe, dass auch alle vernünftig Lesen und Schreiben können”, so Rabe. Selbst am Gymnasium würden etwa 20 Prozent der Schülerinnnen und Schüler zu Hause nicht Deutsch sprechen.

Weniger Sitzenbleiber an Hamburgs Schulen

Hamburgs Privatschulen beteiligen sich laut der Schulbehörde kaum an der Aufnahme der Geflüchteten. Hier nehme auch die Schülerzahl stetig ab. Aktuell machen die Privatschülerinnen und -schüler rund neun Prozent der gesamten Schülerschaft auf. Vor zehn Jahren waren es noch rund elf Prozent.

Die Anzahl der Klassenwiederholungen hat nach der Zunahme im Vorjahr wieder abgenommen. Rabe resümierte daraus, dass die Corona-Fördermaßnahmen an den Schulen wirken.

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Gute Nachrichten auch bei der Inklusionsquote, sie nimmt weiter zu: Rund 66 Prozent der Kinder mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf besuchen inzwischen eine Regelschule.

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