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Medizinisches Versorgungszentren Hamburg Symbolbild
  • Fast alle Fraktionen der Bürgerschaft setzen sich für eine bessere medizinische Versorgung in Brennpunkten ein. (Symbolbild)
  • Foto: imago/Westend61

Rot-grüne Pläne: Versorgungszentren gegen Ärztemangel

Bei der medizinischen Versorgung steht Hamburg gut da – eigentlich. In sozial benachteiligten Stadtteilen sieht die Realität anders aus. Dort ist es oft schwierig, Haus- oder Kinderarztpraxen zu finden. Der rot-grüne Senat setzt nun auf medizinische Versorgungszentren, die die Lage verbessern sollen. Die Bürgerschaft stimmte fast geschlossen zu.

Die sogenannten „Interdisziplinären Stadtteil-Gesundheitszentren“ (ISGZ) sollen alles abdecken, was die medizinische Versorgung umfasst. Zum Konzept von SPD und Grünen gehören demnach Sozialberatung, Pflege, Prävention und ein haus- und kinderärztliches Angebot. Das trage dazu bei, „Gesundheitschancen durch Stärkung von Gesundheitsinformation und den Abbau von Zugangshindernissen zu stärken.“

Hamburger SPD will „gleiche Gesundheitschancen für alle“

Am Mittwoch stand das Thema im Hamburger Parlament zur Debatte. „Wir wollen gleiche Gesundheitschancen für alle Hamburgerinnen und Hamburger, unabhängig vom Wohnort und vom Einkommen“, sagte die SPD-Abgeordnete Isabella Vértes-Schütter. Gudrun Schittek (Grüne) kritisierte, dass Ärzt:innen nicht immer dort seien, wo sie am meisten gebraucht würden. Die Kombination aus medizinischen und sozialen Angeboten sei in den Brennpunkten besonders wichtig.


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Unterstützung für die rot-grünen Pläne gibt es auch aus den Reihen der Opposition. CDU-Mann Andreas Grutzeck erinnerte den Senat aber daran, die Kassenärztinnen und -ärzte mit einzubinden. Dort herrsche derzeit eher Skepsis gegenüber den Gesundheitszentren, sofern diese auf kommunal angestellte Ärzt:innen setzen sollten. Auch Deniz Celik (Die Linke) sieht die Notwendigkeit, die medizinische Versorgung in manchen Stadtteilen zu verbessern.

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Das Projekt sei durch die Befristung auf zunächst drei Jahre für bestehende Arztpraxen unattraktiv. Außerdem sei die vorgesehene finanzielle Förderung ausbaufähig. „Jährlich 100.000 Euro sind nicht ausreichend. Damit ist es unmöglich, Miete, Personalkosten und Öffentlichkeitsarbeit zu stemmen, sagte Celik.

Thomas Reich aus der AfD-Fraktion warf dem Senat „Sozialismus“ vor. Die ISGZ erinnerten an das Gesundheitssystem der DDR, zudem werfe Rot-Grün das Geld schlicht aus dem Fenster. Mit ihrer Kritik stand die AfD letztlich allein da – alle anderen Parteien stimmten dem Antrag von SPD und Grünen zu.

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