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Fegebank sitzt auf einer Pressekonferenz im Rathaus
  • Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharine Fegebank (Grüne)
  • Foto: picture alliance/dpa/Georg Wendt

„Erleichterung pur!” So reagiert Hamburg auf Macrons Wahlsieg

Ein Aufatmen ging am Sonntagabend durch Hamburgs Politiklandschaft. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bleibt Präsident in Frankreich. Auf den Sieg des Liberalen hatten viele gehofft. Doch wie viel Macht Macron wirklich haben wird, ist noch nicht ausgemacht.

Der Liberale Emmanuel Macron ist als französischer Präsident wiedergewählt worden. Laut Hochrechnungen nach Schließung der Wahllokale am Sonntagabend setzte er sich deutlich gegen die rechtsnationale EU-Kritikerin Marine Le Pen durch. Laut den Sendern France 2 und TF1 kam Macron auf etwa 58 bis 58,2 Prozent der Stimmen, Le Pen auf 41,8 bis 42 Prozent.

Macron bleibt Präsident: Hamburger Politik erleichtert

„Erleichterung pur! Vive la France, vive l’Europe”, twitterte Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne). Der Sieg von Macron habe eine politische Katastrophe in Europa verhindert. „Diese Wahl ist eine Warnung an uns alle. Wachsam sein und verteidigen, was wir lieben: Freiheit, Demokratie & unser geeintes Europa.“

Auch Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) sandte via Twitter Glückwünsche nach Frankreich. Aus der Hamburgischen Bürgerschaft gab es ebenfalls viele erleichterte Reaktionen. „Vive la France! Europa kann aufatmen“, schrieb die FDP-Abgeordnete Anna von Treuenfels-Frowein.

Macron profitierte von Bündnis gegen Le Pen

Macrons Sieg ist vor allem als Niederlage Le Pens zu verstehen. Denn viele Franzosen waren mit seiner ersten Amtszeit unzufrieden. Etliche Parteien hatten nach der ersten Wahlrunde dazu aufgerufen, eine Mauer gegen Rechts zu bauen und eine Präsidentin Le Pen, die trotz betont gemäßigteren Auftretens weiterhin extrem rechte Positionen vertritt, durch eine Stimme für Macron zu verhindern.

Diese Dynamik hatte es bereits 2017 gegeben, als Le Pen und Macron sich erstmals in der Stichwahl gegenüberstanden, sowie 2002 als Le Pens Vater Jean-Marie Le Pen krachend gegen den Konservativen Jacques Chirac verlor.

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Der 44-Jährige Macron profitierte außerdem angesichts des Ukraine-Krieges von Wünschen in der Bevölkerung nach Stabilität und einer gemäßigten Politik. Zudem hat er klare Erfolge am Arbeitsmarkt sowie einen robusten Durchstart der französischen Wirtschaft nach der Corona-Krise vorzuweisen.

Im Ausland gab es große Sorge vor Le Pen

Der Wahlsieg Macrons dürfte eine große Erleichterung für Deutschland und Europa sein, auch wenn der charismatische Liberale bei weitem nicht überall der Wunschpartner ist. Seine Widersacherin wollte sich von der seit Jahrzehnten engen Zusammenarbeit mit Deutschland lossagen.


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Die europaskeptische Nationalistin Le Pen strebte zudem danach, den Einfluss der Europäischen Union in Frankreich entscheidend einzudämmen, und hätte in Brüssel etliche Vorhaben aus Eigeninteressen ausbremsen können. Der Pro-Europäer Macron hingegen gilt im Tandem mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Europa als treibende Kraft.

Frankreichs Verhältnis zu Russland

Auch Le Pens Nähe zu Kremlchef Wladimir Putin schürte in der aktuell eskalierenden Krise zwischen dem Westen und Russland Sorgen. Befürchtet wurde, dass die feste Pro-Ukraine-Front des Westens unter Le Pen bröckeln könnte.

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Immerhin stellte sie bereits wieder eine Kooperation mit Russland nach dem Krieg in Aussicht und kündigte an, Frankreich aus der Kommandostruktur des westlichen Verteidigungsbündnisses Nato auslösen zu wollen. Macron gilt im Gegensatz dazu als einer der wichtigsten westlichen Vermittler in dem Krieg. Immer wieder telefoniert er mit Putin. (dpa/abu)

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