Hamburgs AfD wirft Olga Petersen aus der Partei
Rauswurf aus der AfD-Fraktion, Verlust der Mandate und jetzt der Ausschluss aus der Partei: Nachdem die ehemalige Hamburger AfD-Abgeordnete Olga Petersen im Sommer vergangenen Jahres nach Russland abgehauen war, sorgte sie aus der Ferne weiter mit Interviews und Videos für Wirbel. Jetzt hat das Landesschiedsgericht ihren Parteiausschluss bestätigt.
„Wir begrüßen das Urteil des Landesschiedsgerichts gegen Olga Petersen“, sagte Hamburgs AfD-Fraktionschef Dirk Nockemann am Donnerstag. Ende vergangenen Jahres hatte Petersen bereits ihre Mandate in der Hamburgischen Bürgerschaft verloren. „Wer sich ins Ausland absetzt und sein Mandat hier nicht wahrnimmt, missbraucht dieses“, sagte der AfD-Abgeordnete Krzysztof Walczak damals im Verfassungsausschuss.
Die aus dem sibirischen Omsk stammende Olga Petersen war bereits seit langem umstritten. Aus der Fraktion war sie bereits im Frühjahr 2024 ausgeschlossen worden, nachdem sie im März als „Wahlbeobachterin“ nach Russland gefahren und im russischen Staatsfernsehen aufgetreten war. Die Wahlen in Russland bezeichnete sie später als „offen, demokratisch und frei“. Im Sommer folgte der nächste Skandal: Petersen haute mit drei ihrer vier Kinder nach Russland ab.
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Seitdem tauchte sie einige Male in russischen Medien auf, wo sie behauptet, dass sie aus Deutschland geflohen sei, weil die Behörden ihr wegen ihrer pro-russischen Haltung die Kinder wegnehmen wollten. Nun halte sie in Russland Vorträge über Gedankenmanipulation und was „wirklich“ in Deutschland passiere. Auf der Plattform „X“ verbreitete sie zudem eine selbstproduzierte, pro-russische „Dokumentation“ über ihre Reise in die Donbass-Region, hetzt gegen Migranten und unterstützt bislang weiterhin die AfD. Petersen kann innerhalb eines Monats beim Bundesschiedsgericht gegen ihren Parteiausschluss vorgehen.
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