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Kunde an Selbstbedienungskasse.
  • Supermärkte mit Selbstbedienungskassen sollen auch sonntags öffnen dürfen, fordert die Hamburger FDP (Symbolfoto).
  • Foto: IMAGO/Funke Foto Services

FDP: Hamburgs Supermärkte sollen auch sonntags öffnen – ohne Personal

Zahnpastatube leer, Bier alle, Brot schimmlig? Wer am Sonntag schnell mal einkaufen muss, dem bleibt die nächste Tankstelle oder ein Trip zum Hauptbahnhof beziehungsweise zum Flughafen. Die Hamburger FDP will das nun ändern und fordert, dass Supermärkte und Kioske mit Selbstbedienungskassen auch an Sonn- und Feiertagen öffnen sollen. In Hessen werde die Idee demnächst bereits umgesetzt, so die Elbliberalen. Aber auch in Hessen ist der Selbstbedienungssonntag kein Selbstgänger: Das neue Ladenöffnungsgesetz gilt nur für bestimmte Läden – und selbst das sorgt für Ärger mit der Kirche.

Wenn das neue Ladenöffnungsgesetz, so wie CDU, SPD und FDP in Hessen es sich vorstellen, im Landtag verabschiedet wird, dann dürfen digitalisierte Mini-Märkte ohne Personal und bis maximal 120 Quadratmeter Fläche in Zukunft auch am Sonntag öffnen. Allerdings dürften nur „Waren des täglichen Bedarfs“ verkauft werden.

So könnte es doch auch in Hamburg gehen, sagt der Stellvertretende Landesvorsitzende Andreas Moring: „Einkaufen an jedem Tag ist in digitalen Zeiten Standard und vor allem an Sonn- und Feiertagen echte Lebensqualität. Digitalisierung macht schon seit Jahren Einkaufen im Supermarkt ohne Personal möglich. Es ist also höchste Zeit, dass sich auch die Vorschriften in Hamburg dieser Realität anpassen.“

FDP: Personalfreie Sonntagsöffnung als Chance für Ladenbetreiber

Die Idee sei für Ladenbetreiber „eine Chance, der Konkurrenz von Lieferdiensten und Tankstellen Paroli zu bieten und die eigene Existenz zu sichern“, so Moring. Bisher gilt in Hamburg strenge Sonntagsruhe in Supermärkten, auch in dem komplett kassenlosen, supermodernen „Hoody“ in Eppendorf, den man nur mit einer App betreten kann.

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In Hessen hatte sich die Debatte im vergangenen Jahr an 30 vollautomatisierten Mini-Märkten der Kette „Tegut Teo“ entzündet, die nur 50 Quadratmeter groß sind und ihre Kunden auf dem Land mit dem Wichtigsten versorgen – wie Tante-Emma-Läden, nur ganz ohne Personal. Weil der Service auch am Sonntag angeboten wurde, gab es Ärger: Auch wenn niemand dort arbeiten würde, sei die heilige Sonntagsruhe gestört, klagten Kirchen und Gewerkschaften.

Mit Erfolg: Die Stadt Fulda verbot den kleinen digitalen Märkten die Sonntagsöffnung, der Hessische Verwaltungsgerichtshof bestätigte das Verbot – weshalb nun die Politik das hessische Ladenöffnungsgesetz ändern muss.

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