Die Linke hat ein neues Führungsduo – und beide stammen aus Hamburg!
Die Linkspartei hat eine neue Führung. Und beide kommen aus Hamburg! Der St. Paulianer und langjährige Altonaer Bundestagsabgeordnete Jan van Aken und die in Hamburg aufgewachsene Publizistin Ines Schwerdtner, die schon lange in Berlin lebt, sind am Samstag auf dem Bundesparteitag in Halle an der Saale mit großer Mehrheit gewählt worden.
Ines Schwerdtner erhielt 79,8 Prozent der Stimmen, Jan van Aken sogar 88 Prozent. Das neue Führungs-Duo tritt damit die Nachfolge von Janine Wissler und Martin Schirdewan an, die beide nicht mehr kandidiert hatten.
Jan van Aken war von 2009 bis 2017 Direktkandidat aus Altona im Bundestag
Der promovierte Biologe Jan van Aken, in Reinbek geborener Sohn einer Sekretärin und eines Werkzeugmachers, war ab 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages, aus dem er 2017 freiwillig ausschied. Im gleichen Jahr meldete er die größte Demonstration gegen den G20-Gipfel in Hamburg an.
In seiner Bewerbungsrede für den Linken-Vorsitz zeigte er sich kämpferisch. Bei seinen Besuchen in Kreisverbänden habe er erlebt: Die Partei sei „viel lebendiger, als die Wahlen es zeigen“, an der Basis sei „so viel Energie, so viel Feuer“.
Inhaltlich plädierte van Aken für eine gerechtere Vermögensverteilung und mehr Solidarität in der Gesellschaft. „Ich finde, es sollte keine Milliardäre geben“, sagte er auf dem Parteitag. „Keinen Fußbreit dem Faschismus“, forderte er weiter und: „Solidarität heißt auch, immer klare Kante gegen jeden Rassismus zeigen.“
Ines Schwerdtner: Die Linke ist „die solidarische Kraft” in Deutschland
Auch innerparteilich rief der 63-Jährige zu mehr Solidarität und Geschlossenheit auf. „Wenn ihr mich wählt, dann kriegt ihr nicht nur den netten Jan von nebenan“, sondern auch „jemand, der sehr klar sagt: Ab sofort ist Schluss mit Zoff“. Wer ein Problem habe, solle sich beim Parteivorstand melden, statt sich vor ein Mikrofon zu stellen, dann „klären wir das gemeinsam“.
Schwerdtner sagte in ihrer Bewerbungsrede, die Linke sei „die solidarische Kraft“ in Deutschland. Sie wünsche sich eine Partei, „die das Leben zum Besseren verändern kann“ und die den Standpunkt „von einfachen Menschen“ einnehme, rief auch sie zur Solidarität auf.
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Die 35-Jährige wandte sich mit Blick auf die Ampel-Parteien „gegen eine Rückschrittskoalition, die es schafft, in einer der größte Wirtschaftskrisen noch zu kürzen“. Ebenso kritisierte sie CDU-Chef Friedrich Merz: „Wir brauchen auch nicht einen Blackrock-Lobbyisten als Kanzlerkandidaten“, verwies sie auf dessen frühere Tätigkeit für den US-Finanzkonzern. Weiter unterstrich Schwerdtner die Rolle der Linken als „die Friedenspartei in diesem Land“ sowie als „Stimme des Ostens“. (dpa/mp)