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Gruppenfoto auf dem Energieberg: Die Schüler der Hamburger Fridtjof-Nansen-Schule werden zu „Planet Guardians“.
  • Die Schüler der Hamburger Fridtjof-Nansen-Schule werden zu „Planet Guardians“.
  • Foto: Patrick Sun

„Planet Guardians“: Hier werden Hamburger Schüler zu kleinen Umwelthelden

Müllsammeln im Kanu auf der Alster, brütende Vögel in der Nordsee beobachten, Besichtigung einer Müllverwertungsanlage – eine Stiftung bildet Hamburger Schüler zu „Planet Guardians“ aus, kleinen Umwelthelden, die später mal mithelfen sollen, den Planeten vor dem Kollaps zu bewahren. Das Besondere: Gerade Kinder aus ärmeren Stadtteilen und Familien werden gefördert. Für die Kinder ist das eine Riesenchance – hinter dem Engagement steckt auch ein klarer Plan.

„Planet Guardians“ ist ein neues Umweltbildungsprogramm der Rüm-Hart-Stiftung für Hamburger Schülerinnen und Schüler mit jährlich wechselnden Themenschwerpunkten. Im Pilotjahr 2023 setzten sich 60 Teilnehmende zweier Hamburger Schulen im Mai und Juni in vier Modulen mit dem Plastikmüllproblem auseinander und entwickelten Lösungen.

Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern die Zusammenhänge zwischen globalen Problemen und lokalem Handeln mit Spaß zu vermitteln. „Ein breites Bewusstsein erhöht den Druck auf die Politik und die Unternehmen, die für die Müllverschmutzung verantwortlich sind“, sagt Dr. Dirk Janssen, Vorsitzender der Rüm-Hart-Stiftung.

Wie Kinder aus Lurup Hamburg vom Müll befreien

Im ersten Modul waren 30 Kinder der Fridtjof-Nansen-Schule aus Lurup zum Müllsammeln mit Kanus auf der Alster unterwegs. „Ich finde es wichtig, dass wir den Planeten schützen. Am meisten Spaß gemacht hat es zu sehen, wie viel Müll wir am Ende wirklich zusammen bekommen haben“, sagt die neunjährige Luisa.

„Es hat mir viel Spaß gemacht mit dem Kanu zu fahren und dabei etwas gutes zu tun“, Jonah, sieben, Schüler der Fridtjof-Nansen-Schule. Maren Schamp-Wiebe
Ein Schüler der Fridtjof-Nansen-Schule hat ein Stück verostetes Metall aus der Alster gefischt.
„Es hat mir viel Spaß gemacht, auf dem Wasser etwas Gutes zu tun“: Jonah (7) bei der Müllsammel-Aktion auf der Alster.

Für die Kinder ist das Projekt eine Riesenchance. „Es leben viele sozial schwächere Familien in Lurup. Die Kinder sind sehr gemischt“, sagt Christine Ritter, Lehrerin an der Fridtjof-Nansen-Schule. „Es ist toll, dass die Stiftung uns so unterstützt. Ohne die Hilfe hätten viele der Kinder solche Ausflüge gar nicht machen können.“ Für die vier Module müssen die Familien insgesamt 40 Euro zahlen. Damit setzten sich die Kinder mit der Müllproblematik weit über den Stadtteil hinaus auseinander.

Am Dienstag geht es für die Schülerinnen und Schüler auf den Energieberg in Georgswerder. Nachdem die 30 Kinder zwischen sieben und zehn Jahren mit einem kurzen Film über die Geschichte der Müllverwertungsanlage der Stadtreinigung Hamburg informiert wurden, geht es raus auf den Berg.

Die Kinder sind hoch motiviert: „Ich freue mich schon lange darauf und ich bin gespannt, was uns erwartet“, sagt der siebenjährige Jonah. Bei dem Besuch dreht sich alles rund um die Themen Plastikabfall, Recycling und erneuerbare Energien. Erstaunlich ist auch das Vorwissen, das viele der Kinder bereits mitbringen. „Man merkt, dass das Thema die Kinder beschäftigt, die waren hier voll und ganz bei der Sache“, sagt Christine Ritter.

So werden Hamburger Schüler zu „Planet Guardians“

Auf dem Energieberg lernen die Schüler:innen der Fridtjof-Nansen-Schule alles rund ums Thema Plastikmüll. Patrick Sun
Die Schüler:innen der Fridtjof-Nansen-Schule stehe in einem Kreis und bekommen eine Einführung zum Thema Plastikmüll.
Auf dem Energieberg lernen die Schüler der Fridtjof-Nansen-Schule alles rund ums Thema Plastikmüll.

Für das dritte Modul fahren die Kinder am Wochenende nach Helgoland. Auf der Exkursion erwartet sie beim Besuch des Lummenfelsens wohl der Ort in Deutschland, an dem die Folgen der Plastikvermüllung besonders erschreckend und deutlich zu erkennen sind.

Zuletzt besuchen sie den Unverpackt-Laden „Streubar“ in Barmbek und setzen sich mit Plastik im Alltag und Alternativen dazu auseinander. Das Bildungsprogramm wird mit einem von den Schülerinnen und Schülern selbst entworfenen Endprodukt abgeschlossen. „Wir wollen die Kinder zu Klimaschützern ausbilden, die ihr Wissen dann an andere Kinder weitergeben können“, sagt Ulrike Ritter, ebenfalls Lehrerin an der Schule.

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Nach dem positiven Start in diesem Jahr soll es in Zukunft weitergehen mit den „Planet Guardians“. „Wir möchten das Programm gerne noch ausweiten. Im nächsten Jahr mit einem anderen Schwerpunkt“, so Dr. Dirk Janssen. Pilotschulen sind in diesem Jahr die Fridtjof-Nansen-Schule in Lurup sowie das Gymnasium Corveystraße in Lokstedt. Gefördert wird das Projekt aus den Mitteln des „#moinzukunft Hamburger Klimafonds“.

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