Per Anruf dabei: Hamburger Museum will für alle zugänglich sein
Kunst soll für alle sein, doch dass ist sie häufig nicht. Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt oder sehbehindert sind oder sich einen Besuch schlichtweg nicht leisten können, bleibt das Programm vorenthalten. Die Hamburger Kunsthalle möchte diese Menschen inkludieren – und das per Telefon.
Die Hamburger Kunsthalle bietet künftig auch Telefonführungen an. Im Rahmen des Projektes „Bei Anruf Kultur“ können sich dann bis zu 15 Menschen in eine etwa einstündige Führung einwählen und mehr über die bedeutende Sammlung des Hauses erfahren.
Das kostenlose Angebot richtet sich an Menschen, die Kultur live erleben möchten, das aber aus verschiedensten Gründen nicht können. Weil sie beispielsweise sehbehindert oder in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, sich den Besuch nicht leisten können oder sich in großen Gruppen unwohl fühlen.

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Diese Woche u.a. mit diesen Themen:
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- 20 Seiten Plan7: Das Japan-Filmfest Hamburg, Iggy Pop im Stadtpark & Kultur-Tipps für jeden Tag
Projekt entstand während Corona
Das inklusive Projekt „Bei Anruf Kultur“ hat der Hamburger Blinden- und Sehbehindertenverein mit Partnern während der Corona-Pandemie 2021 ins Leben gerufen. Es wird zum Teil finanziert durch Geld von Aktion Mensch und der Kulturbehörde Hamburg, für den Rest ist es auch auf Spenden angewiesen.
Die Hamburger Kunsthalle ist der 100. Partner des Projektes. „Dieser Meilenstein zeigt, wie groß das Interesse an kultureller Inklusion und wie bedeutend der Zugang zu Kunst für alle Menschen ist“, sagte Projektleiterin Melanie Wölwer.
Kunsthalle: Telefonführungen ergänzen wundervoll die Inklusionsangebote
Bundesweit vermitteln bereits 111 Kultureinrichtungen über „Bei Anruf Kultur“ ihre Inhalte – von der Museumsinsel in Berlin über die Staatsgalerie Stuttgart und die KZ-Gedenkstätte Neuengamme bis hin zu Goethes Gartenhaus in Weimar.
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Für die Kunsthalle ist ein barrierefreies Angebot schon lange kein Neuland mehr: „Die Hamburger Kunsthalle legt großen Wert auf die personelle Vermittlung von Kunst und hat in diesem Bereich auch ihre inklusiven Angebote in den letzten Jahren ausgebaut. Die Telefonführungen ergänzen das auf wundervolle Art und Weise“, sagte Andrea Weniger, Leitung Bildung & Vermittlung der Hamburger Kunsthalle, der Deutschen Presse-Agentur. (dpa/mp)
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