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Parken Kinderkrankenhaus Altona
  • Daniel Gojak (39) aus Altona findet die Parkplatzsituation nicht mehr aushaltbar.
  • Foto: Marius Röer

Parkplatz-Zoff in Altona: „So schlimm war die Situation noch nie!“

Parkplatzsuche in Hamburg ist oft eine zähe und nervige Angelegenheit. Aber rund um das Kinderkrankenhaus in Altona hat sich die Situation in den vergangenen Monaten zugespitzt: Hier kämpfen nicht nur Anwohner, Besucher und Krankenhaus-Mitarbeiter regelmäßig um einen Stellplatz, jetzt wachsen auch immer mehr Verbotsschilder aus dem Boden. Was ist da los?

Daniel Gojak wohnt in der Grünebergstraße ganz in der Nähe des Krankenhauses und er ist sauer. „Viele Besucher haben keine Lust, für den Parkplatz extra zu bezahlen und weichen deshalb auf die Nebenstraßen aus“, berichtet er der MOPO. „Das Gleiche gilt für die Mitarbeiter in der Spät- oder Frühschicht.“

Altona: Immer weniger Parkplätze rund um das Kinderkrankenhaus

Diesen „Parkplatz-Krieg“ sei man schon gewöhnt. Seit einiger Zeit kontrolliere die Polizei aber vermehrt in der Gegend und verteile Knöllchen. „Viele Parkplätze sind nicht befestigt“, so der 39-Jährige. Das heißt, dass es keine konkreten Markierungen gibt, die die Parkplätze voneinander trennen. Dadurch kommt es immer wieder zu grenzwertigen Parksituationen. „Bis Februar war das nie ein Problem und auf einmal wird hier regelmäßig kontrolliert“, berichtet er.

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Zu allem Übel kommt dazu: „In letzter Zeit werden immer mehr Parken-Verboten-Schilder in der Grünebergstraße und Lisztstraße aufgestellt. Das sind in etwa 40 Parkplätze weniger für uns!“, sagt Gojak. „Meine Frau ist aber auf das Auto angewiesen. Sie arbeitet in fünf verschiedenen Krankenhäusern und muss immer hin und her pendeln. Da kann sie sich nicht mal eine Stunde zwischendurch in die Bahn setzen.“ Abends müsse sie dann regelmäßig bis zu anderthalb Stunden um den Block fahren und auf einen Glücksfall hoffen, um ihren Wagen parken zu können.

Altona: Sind Anwohnerparkplätze die Lösung?

Gojak und seine Frau haben schon mehrmals versucht, bei der Stadt einen Ansprechpartner zu finden. „Wir wollten wissen, ob wir zum Beispiel Anwohnerparkplätze beantragen können“, erzählt der Hamburger. „Aber niemand ist dafür zuständig.“

Dicht an dicht stehen die Autos rund um das Kinderkrankenhaus in Altona. Marius Röer
Parken Kinderkrankenhaus Altona
Dicht an dicht stehen die Autos rund um das Kinderkrankenhaus in Altona.

Die MOPO fragte beim zuständigen Landesbetrieb Verkehr (LBV) nach, ob ihnen die dortige Parkplatzsituation bekannt ist. „Wir prüfen derzeit, wie wir eine schnelle Lösung erreichen können“, so eine Sprecherin knapp.


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Die Polizei Hamburg kann die angespannte Parkplatzsituation rund um die Lisztstraße auf Anfrage bestätigen. „Weil östlich des Hohenzollernrings durch den LBV kürzlich auch eine Bewohnerparkzone eingerichtet wurde, hat sich der Parkdruck in dem Gebiet deutlich erhöht“, sagt ein Sprecher. „Uns liegt dazu eine hohe Beschwerdelage vor.“

Parkplatz-Krieg in Altona: Das sagt die Polizei

In den vergangenen Wochen mussten zudem viele Fahrzeuge in kurzer Zeit abgeschleppt werden. Daher fiel die Entscheidung zu den Parken-Verboten-Schildern. „Unter anderem kamen Fahrzeuge der Stadtreinigung nicht mehr durch“, so der Sprecher. „Auch Rettungswege waren nicht mehr gewährleistet. Aus diesem Grund musste der Parkraum in dem Bereich durch Anordnung von Halteverboten neu geordnet werden“, heißt es von der Polizei.

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In der Grünebergstraße mussten außerdem wegen Umzügen, Baustellen und dem Aufstellen von Containern zusätzlich mehrere zeitlich begrenzte Halteverbotszonen eingerichtet werden. Die schlechte Nachricht: Die werden teilweise noch bis Herbst 2021 bleiben.

Und während der LBV nach Alternativen sucht und die Polizei die Halteverbote kontrolliert, müssen Daniel Gojak, seine Frau und alle anderen Anwohner, Mitarbeiter und Besucher ihre Parkplatzsuche fortsetzen. Sie alle hoffen auf eine schnelle Lösung, denn: „So schlimm war die Situation noch nie“, resümiert der 39-Jährige.

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