Stadtrad Fähranleger Finkenwerder

Die Stadtrad-Flotte am Fähranleger Finkenwerder wartet auf Radfahrer. Foto: imago/Jürgen Ritter

Neue Zahlen nach Krise: Wie steht es um das Hamburger Stadtrad?

Sie sind rot, stehen in vielen Hamburger Stadtteilen – und machten in den letzten Jahren vor allem durch sinkende Nutzerzahlen von sich reden: die Stadträder. Betreiberin ist die Deutsche Bahn, die als Antwort darauf die Flotte Anfang 2024 komplett umgerüstet hat. Hat sich der Aufwand gelohnt?

Mit Beginn der Corona-Pandemie nahm das Interesse an den Leih-Rädern massiv ab: So hatten sich im April 2023 die Ausleihvorgänge im Vergleich zum April 2019 von 316.848 auf gerade einmal 134.400 mehr als halbiert. Das lag auch nicht am Monat: Im Gegensatz zum Vor-Corona-Jahr 2019 pendelten die Ausleih-Zahlen 2023 in allen Monaten auf konstant niedrigem Niveau.

Stadträder wurden im Jahr 2024 komplett umgerüstet

Anfang 2024 reagierte die Betreiberin, die Deutsche Bahn, dann: Bis Ende des Jahres wurden die knapp 4100 Räder modernisiert und umgerüstet.

So gibt es statt des Gepäckträgers hinten jetzt einen schwarzen Kasten, dabei handelt es sich um ein neues Schloss. Nutzer müssen seitdem keinen Bolzen mehr aus dem Hinterrad ziehen, sondern können das Rad bequem in der App auf- und zuschließen. Dafür gibt es unter dem Lenkrad die Möglichkeit, das Gepäck einzuspannen.


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Im ersten Halbjahr 2024 ging es laut Verkehrsbehörde dann auch wieder langsam bergauf: Von Januar bis Juli 2024 wurde ein leichtes Plus von vier Prozent im Vergleich zu 2023 verzeichnet.

Dieser Trend scheint sich jetzt fortzusetzen: Wie neue Zahlen zeigen, die der MOPO vorliegen, wurden in den ersten drei Monaten des Jahres 2025 durchgängig mehr Räder ausgeliehen als 2024: Waren es im März 2024 noch 120.118 Räder, waren es ein Jahr später bereits 139.411, das entspricht 16 Prozent mehr. Von den Rekord-Werten aus dem Jahr 2019 sind aber auch die neuen Stadträder noch weit entfernt.

Das liegt unter anderem auch daran, dass die Stadträder seit der Corona-Pandemie mit den E-Scootern konkurrieren – einige der Anbieter haben sogar E-Bikes im Angebot. Und anders als beim Stadtrad müssen Roller und E-Fahrräder bis auf wenige Ausnahmen nicht an festen Stationen ausgeliehen und abgegeben werden. Hier will die Stadt Hamburg aber nachbessern.

Es gibt mittlerweile diverse E-Roller-Firmen in Hamburg. picture alliance/dpa | Sven Hoppe
E-Roller
Es gibt mittlerweile diverse E-Roller-Firmen in Hamburg.

Verkehrsbehörden-Sprecher Dennis Krämer bezeichnet das Stadtrad jedenfalls als weiterhin „wichtigen Baustein im Mobiliätsmix und -angebot der Stadt“. In diesem Jahr sollen weitere Stationen aufgebaut werden, unter anderem in der Hagenbeckstraße in Stellingen, am Rehrstieg in Hausbruch und am Tegelsbarg in Hummelsbüttel.

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