Flotte wird umgerüstet: Diese Neuerungen sollen die Hamburger aufs Stadtrad locken
15 Jahre ist es her, dass die roten Stadträder ihren Einzug in die Hansestadt feierten – und seitdem eine Erfolgsgeschichte schrieben. Doch die Jubeljahre sind vorbei: Zuletzt sanken die Nutzerzahlen rapide. Dem will der Betreiber, die Deutsche Bahn, jetzt entgegenwirken und rüstet die Flotte komplett um – mit einigen Besonderheiten. Aber auch für E-Scooter-Nutzer könnten diese Neuigkeiten künftig etwas verändern, wie bei der Vorstellung der neuen Stadträder am Montag bekannt wurde.
- Deutsch (Deutschland)
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15 Jahre ist es her, dass die roten Stadträder ihren Einzug in die Hansestadt feierten und seitdem eine Erfolgsgeschichte schrieben. Doch die Jubeljahre sind vorbei: Zuletzt sanken die Nutzerzahlen rapide. Dem will der Betreiber, die Deutsche Bahn, jetzt entgegenwirken und rüstet die Flotte komplett um – mit einigen Besonderheiten. Aber auch für E-Scooter-Nutzer könnten diese Neuigkeiten künftig etwas verändern, wie bei der Vorstellung am Montag bekannt wurde.
Auf den ersten Blick sehen die neuen Stadträder gar nicht so anders aus – erst beim näheren Hinsehen fallen die Unterschiede auf: Wo vorher hinten ein Gepäckträger war, befindet sich jetzt ein schwarzer Kasten. Dabei handelt es sich um das neue Schloss. Nutzer müssen so künftig keinen Bolzen mehr aus dem Hinterrad ziehen, sondern können das Rad in der App bequem auf- und zuschließen.
Stadtrad kann in der App auf- und zugeschlossen werden
Dazu muss vorher nur der entsprechende QR-Code gescannt werden.„Die App dafür bleibt dieselbe“, erklärt Jürgen Gudd, Vorsitzender der Betreiberin Deutsche Bahn Connect, bei der Vorstellung der neuen Bikes in der Neustadt.
„Die neuen Schlösser werden die Ausleihvorgänge noch einfacher und schneller machen, was besonders im Alltag, etwa auf dem Weg zur Bahn, eine wichtige Verbesserung ist“, ist Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) überzeugt. „Zudem ist das neue Schloss besser geschützt vor Vandalismus und die Räder sind einzeln ortbar.“
Unter dem Lenkrad gibt es jetzt die Möglichkeit, in einem Korb das Gepäck einzuspannen. „So bleibt der Rucksack oder die Tasche besser im Blick“, sagte Tjarks.
Eine weitere große Neuerung: Die Poller, die vorher für das Abschließen der Räder nötig waren, werden künftig nicht mehr gebraucht. Extra Stationen, an denen die Räder abgegeben und ausgeliehen werden, gibt es zwar weiterhin, dann aber mit aufgezeichneten Stellflächen. Wer außerhalb davon parkt, kann sich nicht auschecken.
Stadtrad-Stationen könnten von E-Scootern mitgenutzt werden
Tjarks kann sich zudem vorstellen, dieses System in Zukunft als Mischnutzung mit E-Scootern zu etablieren. Denn diese müssen – anders als die Stadträder – bislang eben nicht an festen Stationen ausgeliehen und abgegeben werden. Das geht bis auf einige Ausnahmen an praktisch jeder Straßenecke und sorgt dementsprechend oft für Ärger. Die neuen Stadtrad-Stationen inklusive E-Scooter Abstellflächen sollen da Abhilfe schaffen.
Die Deutsche Bahn hofft, mit den neuen Features wieder mehr Kunden aufs Stadtrad zu locken. Denn mit Beginn der Corona-Pandemie nahm das Interesse an den roten Leihrädern rapide ab – und ist seitdem nie wirklich zurückgekehrt. Vergleicht man den Monat April in den vergangenen vier Jahren, hat sich die Zahl der Ausleihvorgänge im Jahr 2023 im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 mehr als halbiert.
Bislang sind etwa 200 der insgesamt 3700 Räder umgebaut worden, unter anderem am Axel-Springer-Platz, am Hauptbahnhof und an der S-Bahn Othmarschen. Bis Ende des Jahres soll der Rest der Flotte folgen.