Jugendliche in Lebensgefahr: Hamburg will Signalturm am Elbstrand sperren
„Die Leiter zieht die jungen Leute magisch an“, sagt Heiko Mählmann, Landeschef der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Die Leiter gehört zum sogenannten Quermarkenfeuer am Blankeneser Elbstrand, einem acht Meter hohen Signalturm für Schiffe. Wer hierher schwimmt, begibt sich in Lebensgefahr. Ein 15-Jähriger ist im vergangenen Jahr ertrunken. Trotzdem herrscht am Strand und im Wasser weiter reger Betrieb – was den Verantwortlichen immer größere Sorgen macht.
Die Nachricht vom tragischen Tod eines 15-Jährigen in der Elbe bei Blankenese erschütterte im Sommer letzten Jahres die Stadt. Zusammen mit zwei Freunden hatte der Teenager in der Elbe gebadet und war von der Strömung mitgerissen worden. Von ihm fehlte danach jede Spur.
„Die Leiter zieht die jungen Leute magisch an“, sagt Heiko Mählmann, Landeschef der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Die Leiter gehört zum sogenannten Quermarkenfeuer am Blankeneser Elbstrand, einem acht Meter hohen Signalturm für Schiffe. Wer hierher schwimmt, begibt sich in Lebensgefahr. Ein 15-Jähriger ist im vergangenen Jahr ertrunken. Trotzdem herrscht am Strand und im Wasser weiter reger Betrieb – was den Verantwortlichen immer größere Sorgen macht.
Die Nachricht vom tragischen Tod eines 15-Jährigen in der Elbe bei Blankenese erschütterte im Sommer letzten Jahres die Stadt. Zusammen mit zwei Freunden hatte der Teenager in der Elbe gebadet und war von der Strömung mitgerissen worden. Von ihm fehlte danach jede Spur.
DLRG: „Junge Leute unterschätzen die Gefahr“
Der Elbstrand, wo das Unglück geschah, ist weiterhin ein beliebtes Ausflugsziel. „Seit der Pandemie ist gerade dieser Strandabschnitt zur Partymeile geworden“, sagt DLRG-Landeschef Mählmann. Gerade das alte Schiffswrack „Uwe“ und die Leiter am Quermarkenfeuer würden die jungen Leute „magisch anziehen“.
„Es sieht aus, als sei es nicht weit entfernt, deshalb unterschätzen junge Leute oft die Gefahr“, so Mählmann. Das Quermarkenfeuer sollte 2021 eigentlich für mehr Sicherheit sorgen. Seit der Fahrwasserverbreiterung der Elbe leuchtet es Schiffen den Weg. Doch immer wieder wollen Schwimmer darauf herumklettern und von der Leiter ins Wasser springen.
Blankeneser Elbstrand: Darum ist die Strömung so stark
Schon mehrfach mussten die Retter vom DLRG unvorsichtige Schwimmer an dieser Stelle vor dem Ertrinken bewahren. Zwar ist das Schwimmen in der Elbe aufgrund der starken Störmungen generell gefährlich, doch rund um das Quermarkenfeuer ist die Gefahr besonders hoch.
Das könnte Sie auch interessieren: 15-Jähriger in Elbe vermisst: Bruder sticht dessen Freund nieder
„Das Quermarkenfeuer befindet sich innerhalb von zwei Stacks. Das sind Steinwälle, die in die Elbe gebaut sind“, erklärt Mählmann. Durch die Stacks kommt es zu einer Strömungsveränderung. Bei auflaufendem Wasser droht selbst erfahrenen Schwimmern die Gefahr, ins Fahrwasser gezogen zu werden.
Quermarkenfeuer: Warum wird die Leiter nicht gesperrt?
Der DLRG zeigt deshalb mit einer mobilen Rettungsstation, finanziert aus Spenden, besondere Präsenz an diesem Strandabschnitt. In Kooperation mit der für den Elbstrand zuständigen Hamburg Port Authority (HPA) wurden zusätzlich Beschilderungen errichtet, die den Rettern das Ansteuern der Unglücksortes erleichtern.
Doch warum wird nicht einfach die Leiter gesperrt? Das fordern jetzt die Altonaer FDP, Grüne und SPD in einem gemeinsamen Bezirksantrag. „Wir müssen jetzt alles dafür tun, dass sich so ein furchtbares Unglück nicht wiederholt“, sagt Katarina Blume, FDP-Fraktionschefin in Altona.
Hafenverwaltung prüft weitere Maßnahmen
„Ich erwarte, dass die HPA den Beschluss umsetzt und eine klettersichere Sperrvorrichtung an dem Seezeichen installiert, damit es nicht länger als Sprungturm genutzt werden kann“, so Blume. Die HPA teilte auf MOPO-Anfrage mit, dass die Erreichbarkeit aller „nautischen Anlagen“ für die Schifffahrt auf der Elbe unbedingt erforderlich sei.
Das könnte Sie auch interessieren: Lebensgefährliche Mutprobe: Mann springt in die Elbe und will zu Musical schwimmen
Die Plattform des Quermarkenfeuers sei durch eine verriegelte Luke gesichert, zudem sei bereits ein Warnhinweis angebracht worden. Und: „Weitere Maßnahmen, die Privatpersonen davon abhalten könnten, zum Quermarkenfeuer zu schwimmen beziehungsweise dieses hochzuklettern, befinden sich derzeit in Prüfung.“
Womöglich kommt sie also doch noch, die Absperrung für den Signalturm am Elbstrand. Die Bezirksversammlung stimmt am Donnerstag über den Antrag ab und es gibt gute Chancen, dass er angenommen wird.