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Die Worte "Lufthansa" und "cancelled" sind an einer Anzeigetafel am Flughafen zu lesen.
  • Wegen des ganztägigen Pilotenstreiks der Gewerkschaft „Vereinigung Cockpit“ waren zahlreiche Flüge der Lufthansa gestrichen worden.
  • Foto: Peter Kneffel/dpa

Nach Pilotenstreik: So ist die Lage am Hamburger Flughafen

Der Flugbetrieb der Lufthansa ist am Samstag nach einem 24 stündigen Pilotenstreik wieder planmäßig gestartet. Am Freitag waren alle Abflüge und Ankünfte am Hamburger Flughafen gestrichen worden. 

Bei der Lufthansa ist um Mitternacht der Pilotenstreik planmäßig zu Ende gegangen. Die ersten Abflüge nach dem Ende des Streiks starteten am frühen Morgen an den Drehkreuzen Frankfurt und München. Die Gewerkschaft „Vereinigung Cockpit“ hatte den Arbeitskampf von vornherein auf 24 Stunden begrenzt. In Hamburg hatte der Streik am Samstag keinen nennenswerten Auswirkungen mehr – lediglich eine Ankunft aus Frankfurt sei noch gestrichen worden, teilte eine Sprecherin des Airports am Samstag mit.

Pilotenstreik der Lufthansa: 130.000 Passagiere betroffen

Am Freitag hatte die Lufthansa wegen des Pilotenstreiks vorsorglich alle jeweils 22 Abflüge und Ankünfte in Hamburg gestrichen. Mit dieser Strategie sollte zum Neustart am Samstag ein normaler und stabiler Flugplan erreicht werden. Insgesamt waren Flüge mit 130.000 Passagieren von dem Pilotenstreik betroffen. In Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland handelt es sich um das letzte Wochenende der Schulferien. 

Die Gewerkschaft hatte den Streik ausgerufen, nachdem Tarifverhandlungen mit der Lufthansa gescheitert waren. Die Lufthansa hat den Streikaufruf kritisiert und die VC aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Laut Lufthansa würden die Forderungen der VC die Personalkosten im Cockpit um 40 Prozent erhöhen. Dies sei selbst ohne Rücksicht auf die finanziellen Folgen der Corona-Krise außerhalb des Vertretbaren. 

Automatisierter Inflationsausgleich für Piloten: „Rechtlich nicht unbedenklich“

Die VC hatte neben 5,5 Prozent mehr Geld in diesem Jahr einen automatisierten Ausgleich oberhalb der Inflation ab 2023 verlangt. Dazu kämen eine neue Gehaltstabelle sowie mehr Geld für Krankheitstage, Urlaub und Training. Auf eine Laufzeit von zwei Jahren würde das eine Mehrbelastung von 900 Millionen Euro bedeuten, hieß es bei der Lufthansa.

Der automatisierte Inflationsausgleich bot der Lufthansa einen juristischen Angriffspunkt. Sie scheiterte zwar vor dem Arbeitsgericht München mit den Antrag auf eine Einstweilige Verfügung gegen den Streik. Die Vereinigung Cockpit nahm aber die auch vom Gericht als „rechtlich nicht unbedenklich“ eingeschätzte Forderung nach einem automatisierten Ausgleich zurück und prüfte andere Formulierungen. 

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Erst im Juli hatte die Gewerkschaft Verdi mit einem Warnstreik des Bodenpersonals den Flugbetrieb der größten deutschen Airline für einen ganzen Tag nahezu lahmgelegt. Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo will im Herbst für ihre Mitglieder verhandeln. Sie erklärte sich „ausdrücklich und uneingeschränkt solidarisch“ mit dem Streik der Piloten. (mp/dpa)

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