Nach mehrfachem Messerangriff am Hauptbahnhof: Frau soll dauerhaft in Psychiatrie
Im Mai ist eine 39-Jährige im Hauptbahnhof mit einem Messer auf 21 Menschen losgegangen und verletzte einige von ihnen schwer. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft ein Sicherungsverfahren beantragt.
Lydia S. ging am 23. Mai an den Gleisen 13 und 14 wahllos mit Messer einem auf die umstehenden Menschen los, so der Vorwurf. Die Staatsanwaltschaft hat nun ein Sicherungsverfahren gegen die 39-Jährige beantrag. Ihr wird versuchter Totschlag in 21 Fällen vorgeworfen, davon in 15 Fällen gemeinsam mit gefährlicher Körperverletzung. Sechs Menschen konnten Lydia S. demnach ausweichen und wurden nicht verletzt.
Staatsanwaltschaft geht von Schuldunfähigkeit aus
Die Staatsanwaltschaft geht allerdings nicht davon aus, dass Lydia S. zum Tatzeitpunkt schuldfähig war. Ziel des Verfahrens ist es, sie dauerhaft in einer psychiatrischen Klinik unterzubringen.
Lydia S. wurde während der Messer-Attacke von Passanten überwältigt und kurz darauf von der Polizei festgenommen. Ein Gericht ordnete damals bereits die Unterbringung in einer Psychiatrie an. Die Frau leidet laut Staatsanwaltschaft an einer „mit Realitätsverkennung einhergehenden paranoiden Schizophrenie“.
Lydia S. wurde bereits vor dem Messerangriff auffällig
Auch vor dem Messerangriff am Hauptbahnhof war sie bereits mehrfach auffällig geworden, doch nach kurzen Aufenthalten in Kliniken wurde sie immer wieder entlassen.
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Unter anderem soll sie im Januar 2025 versucht haben, ihren Vater mit einer Schere zu töten. Auch in diesem Fall hat die Hamburger Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. (zc)
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