x
x
x
Richterhammer auf einem Tisch
  • Richterhammer (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa | Uli Deck

Nach fast 30 Jahren: Mann wegen zwei Frauenmorden im Visier

1993 wird eine 28-Jährige in Hamburg sexuell missbraucht, ausgeraubt und ermordet. Sechs Jahre später geschieht eine ähnliche Tat, diesmal ist das Opfer eine 79-jährigen Frau. Die Morde konnten bis heute nicht aufgeklärt werden. Fast 30 Jahre später führen neue Erkenntnisse jedoch zu dem mutmaßlichen Täter (68), der wegen Mordes bereits in Sicherungsverwahrung ist.  

Von Dienstag an muss sich der Straftäter vor dem Hamburger Landgericht wegen zweifachen Mordes verantworten. Dem 68-Jährigen werde vorgeworfen, in den 1990er-Jahren zwei Frauen jeweils aus Habgier und zur Verdeckung einer Straftat getötet zu haben, teilte die Pressestelle des Gerichts mit. 

Mann muss sich 30 Jahre nach zwei Frauenmorden vor Gericht verantworten

Das erste Opfer war demnach eine 28-Jährige, die der Angeklagte im Jahr 1993 in ihrer Wohnung in der Berzeliusstraße (Billbrook), aufgesucht, sexuell missbraucht und dann mit einem Handtuch erwürgt haben soll. Die Anklage geht davon aus, dass der Mann daraufhin zwei Handtaschen und einen Wohnungsschlüssel entwendete.  

Sechs Jahre später, im Jahr 1999, soll der heute 68-Jährige eine 79 Jahre alte Frau in ihrer Wohnung an der Steinbeker Hauptstraße (Billstedt) auf ähnliche Weise missbraucht und getötet haben. Im Anschluss soll er Schmuck sowie eine Handtasche mit persönlichen Dokumenten und einem Scheckkartenheft gestohlen haben. 


Starten Sie bestens informiert in Ihren Tag: Der MOPO-Newswecker liefert Ihnen jeden Morgen um 7 Uhr die wichtigsten Meldungen des Tages aus Hamburg und dem Norden, vom HSV und dem FC St. Pauli direkt per Mail. Hier klicken und kostenlos abonnieren.


Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat die für die Ermittlungen zuständige damalige Spezialdienststelle beim Landeskriminalamt schon in den 90er-Jahren Hinweise auf eine mögliche Verwicklung des heute 68-Jährigen verfolgt. Diese seien jedoch für eine Strafverfolgung nicht ausreichend gewesen. Im Zuge einer Neubewertung der beiden „Cold Cases“ seien den Ermittlern nun Parallelen zu früheren Taten des Angeklagten aufgefallen, die letztendlich den Anstoß zum aktuellen Mordprozess gegeben hätten. 

Das könnte Sie auch interessieren: Drei Tonnen Koks geschmuggelt? Prozess in Hamburg

Der Angeklagte wurde bereits 2011 vom Landgericht Lübeck wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung zulasten seiner eigenen Nichte zu einer Freiheitsstrafe von neun Jahren mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Davor sei er bereits mehrfach wegen verschiedener Delikte strafrechtlich verurteilt worden, darunter auch wegen Sexualstraftaten zulasten von Frauen unterschiedlichen Alters, sagte ein Gerichtssprecher. Das Schwurgericht hat insgesamt zwölf Verhandlungstage angesetzt. (mp/dpa) 

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp