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  • Immer mehr Nutrias, auch Bieberratte genannt, breiten sich im Osten von Hamburg aus. Um die regionale Flora und Fauna zu schützen, jagt das Bezirksamt die Nager.
  • Foto: picture alliance/dpa

Nach Ausbruch aus Pelzfarmen: Invasion der fremden Nager in Hamburg

Hamburg –

Im Hamburger Osten sind sie jetzt immer öfter zu sehen: Nutrias. Die kleinen und niedlichen Nager stammen eigentlich aus Südamerika. Doch jetzt breiten sie sich auch in Bergedorf aus, denn einige Tiere sind Pelztierfarmen in Europa entlaufen– das gefällt dem Bezirksamt und den Landwirten ganz und gar nicht.

„Einzelne Tiere tauchen immer wieder seit den 90er-Jahren in Hamburg auf. Seit etwa vier Jahren bekommen wir vermehrt Hinweise aus der Bevölkerung und gehen davon aus, dass die Bestände zur Zeit anwachsen“, sagte ein Sprecher der Umweltbehörde. Nutrias zählen, wie Marderhunde und Nilgänse, zu den invasiven Arten und gelten daher als nicht heimisch. Um ihre Ausbreitung zu verhindern hat das Bezirksamt jetzt Bisamjäger angeheuert, die Fallen aufstellen. Damit soll die regionale Flora und Fauna geschützt werden.

Warum fühlen sich Nutrias im Hamburger Osten so wohl?

Das attraktive für die Nager: In Bergedorf gibt es weniger Bebauungen und größere Grün- und Wasserflächen. Nicht nur dem Bezirksamt, sondern auch den Landwirten sind Nutrias ein Dorn im Auge, denn sie können ganze Flächen unterhöhlen. Zwischen April 2018 und März 2019 waren in Hamburg 313 Nutrias von Jägern erlegt worden, wie die Wirtschaftsbehörde mitteilte. Vergleichszahlen liegen den Experten allerdings nicht vor, da die Nager erstmals 2019 gezählt wurden.

Nutrias in Bergedorf: Richten die Nager Schäden an?

Bisher haben die Nager keine Schäden im Bereich der Uferbefestigung der Vier- und Marschlande in Bergedorf angerichtet, sagte die Umweltbehörde. Durch ihre teilweise in die Ufer gegrabenen Wohnhöhlen ist es allerdings möglich, dass die Kanten der Wassergräben leichter einbrechen oder abrutschen können. Theoretisch könnten Biber, die ihre Baue im Uferbereich graben, ähnliche Schäden verursachen. „Dies stellt für Traktoren und Kühe allerdings keine Gefahr da, wenn entsprechende Abstände zum Ufer eingehalten werden, was aus naturschutzfachlicher Sicht sowieso geboten ist“, hieß es aus der Behörde.

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Nutrias sind größer als Bisams und kleiner als Fischotter und Biber. Wer das Tier nicht kennt, könnte es leicht mit einem Biber verwechseln. Unterscheiden lassen sie sich anhand ihres Schwanzes: Der Biber hat eine richtige Schwanzkelle und ein Nutria einen kreisrunden wenig behaarten Schwanz. (dpa/mel)

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