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  • Manuel Habenicht und sein Kostümverleih waren 40 Jahre lang ein Stück Hamburg. 
  • Foto: Marius Roeer

Nach 40 Jahren: Wegen Corona: Hamburgs Kostüm-König gibt auf

Tonndorf –

Kein Fasching, kein Schlagermove, kein Christopher-Street-Day – wegen Corona konnte Hamburgs Kostüm-König Manuel Habenicht dieses Jahr kaum Umsätze machen. Jetzt hat der größte Kostümverleih Norddeutschlands aufgegeben – am Montag hat der Räumungsverkauf begonnen.

Manuel Habenicht (65) ist seit 40 Jahren von keiner größeren Party Hamburgs und Norddeutschlands wegzudenken. Mit rund 60000 Verkleidungen und Scherzartikeln stattete er Feierlaunige aus, die sich beim Schlagermove, der CSD-Parade oder auch bei Firmenfeiern als Superheld oder als Fabelwesen vergnügen wollten.

Wegen Corona: Keine Feten, keine Kostüme

Doch nun muss Habenicht seinen Betrieb aufgeben. Wegen Corona haben dieses Jahr keine größeren Feten mehr stattgefunden – schon Fasching-Feiern waren eingeschränkt, auch Stadtteil- und andere Volksfeste wurden abgesagt.

Kostümverleih ist pleite

Weil seit Monaten praktisch alle Feiern ausfallen, sind diese Spaßartikel nur noch Ladenhüter. 

Foto:

Marius Roeer

Der Kostüm-Gigant war aber auf laufende Einnahmen angewiesen. „Wenn dann plötzlich etwas passiert, kann man das nicht so einfach wegstecken“, sagt er zu MOPO. „Das Problem ist auch, dass es keine Perspektive gibt“, erklärt er weiter. „Im nächsten halben Jahr wird es nicht besser werden.“ Das heißt: Kein Oktoberfest, kein Karneval, keine Weihnachtsfeiern.

Hamburgs Kostüm-König fing schon früh an

Bereits im Mai meldete der 65-Jährige Insolvenz an. „Zuerst fühlt sich das natürlich nicht gut an“, sagt Habenicht zur MOPO. „Ich bin nun aber froh, alles geordnet zu Ende bringen zu können.“

Kostümverleih Manuel Habenicht

Noch drei Wochen dauert der Räumungsverkauf – danach existiert der größte Kostümverleih Norddeutschlands nicht mehr. 

Foto:

Marius Roeer

Die Liebe zum Kostümieren wurde für Habenicht schon als Student zum Beruf, als er als Weihnachtsmann verkleidet auftrat. Später vermittelte er auch andere „Weihnachtsmänner“ für Auftritte und kleidete sie selbst hochwertig ein.

So geht es für den Kostümverleiher weiter

Besonders fehlen wird dem Kostümverleiher der Kontakt mit den Kunden. „Wir haben unsere Kunden immer so eingekleidet, dass sie gut aussahen. Darum kamen auch viele Kunden immer wieder für die Beratungen zu uns zurück“, so Habenicht.

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Trotzdem schaut der Diplom-Betriebswirt optimistisch in die Zukunft und ist sich sicher, schon bald wieder Arbeit zu finden. Bis dahin geht es zurück zu den Wurzeln: Der 65-Jährige will die nächste Zeit für sein Buch „Wie werde ich Weihnachtsmann?“ nutzen.

Der Räumungsverkauf dauert noch drei Wochen. Voranmeldung unter: Tel.0177/2916160. 

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