Nach 103 Jahren: Ausverkauf in Hamburger Gastro-Legende
Als Karin Wege und André Reuter um 14 Uhr zum letzten Mal die Tür der „Traube“ in Ottensen öffnen, wartet eine kleine Gruppe Menschen schon ungeduldig vor der Weinstube. Im Mai hatten die Inhaber das Restaurant geschlossen, an diesem sommerlichen Sonntag verkaufen sie ihre Restbestände auf einem kleinen Flohmarkt. Der Andrang ist groß – ebenso wie das Interesse der Gäste an der Zukunft ihres Stammlokals.
„Der kommt aus einem niederländischen Kloster, den haben Mönche hergestellt. Den bekommen Sie nirgends für unter 50 Euro“, preist Karin Wege den Wein in der Hand ihrer Kundin an. Sie hat kaum Zeit für ein Gespräch, so rappelvoll ist es in dem Laden in der Karl-Theodor-Straße, in dem heute Geschirr, Stühle, Deko und sehr, sehr guter Wein über die mehr als 100 Jahre alte Theke gehen. Eine Vase bekommt man für 25 Euro, viele Weinflaschen fangen bei dem Doppelten an.
Als Karin Wege und André Reuter um 14 Uhr zum letzten Mal die Tür der „Traube“ in Ottensen öffnen, wartet eine kleine Gruppe Menschen schon ungeduldig vor der Weinstube. Im Mai hatten die Inhaber das Restaurant geschlossen, an diesem sommerlichen Sonntag verkaufen sie ihre Restbestände auf einem kleinen Flohmarkt. Der Andrang ist groß – ebenso wie das Interesse der Gäste an der Zukunft ihres Stammlokals.
„Der kommt aus einem niederländischen Kloster, den haben Mönche hergestellt. Den bekommen Sie nirgends für unter 50 Euro“, preist Karin Wege den Wein in der Hand ihrer Kundin an. Sie hat kaum Zeit für ein Gespräch, so rappelvoll ist es in dem Laden in der Karl-Theodor-Straße, in dem heute Geschirr, Stühle, Deko und sehr, sehr guter Wein über die mehr als 100 Jahre alte Theke gehen. Eine Vase bekommt man für 25 Euro, viele Weinflaschen fangen bei dem Doppelten an.
Ottensen: Wie geht es mit der Weinstube „Traube“ weiter?
Das Weinlokal „Traube“ besteht seit 1919, Wege und ihr Geschäftspartner führten es 17 Jahre. „Aber irgendwann reicht es mal“, sagt die 55-jährige Wege. Zum einen sei in ihrem anderen Lokal – der „Blauen Blume“ in der neuen Mitte Altona – mehr als genug zu tun, zum anderen hätten sie kein gutes Personal mehr für die Weinstube gefunden.
Sie lacht im Gespräch mit den Kunden und ist dennoch traurig. „Die Traube ist etwas ganz besonderes, die alten Schnitzereien entführen einen beim Essen und Trinken in eine längst vergangene Zeit“, sagt sie. Das finden auch die Stammgäste, die an diesem Sonntag noch einmal auf die alte „Traube“ anstoßen und die eine oder andere Flasche als Erinnerung mitnehmen.

Doch Wege hat gute Nachrichten für sie: Zwei neue Inhaber stehen in den Startlöchern, der Vertrag muss nur noch unterschrieben werden. „Die Traube ist Traube und wird immer Traube bleiben“, verkündet die 55-Jährige. Ob die beiden Stammgäste Monika und Volker Wagener (54/60) auch bei neuen Besitzern noch in die Weinstube kommen werden, wissen sie noch nicht. „Das machen wir davon abhängig, wie die so drauf sind. Wir lieben die Atmosphäre in der Traube, das Interieur und das wirklich gute Essen. Aber Karin und André waren auch ein Grund, hierher zu kommen“, sagen sie.

Karin Wege hat ein gutes Gefühl bei „den Neuen“. „Er ist Weinmann, sie Köchin. Die perfekte Konstellation.“ Und auch die Gäste an der Theke sind etwas beruhigt. So manch einer verlässt das Geschäft mit sechs Flaschen Wein in der Hand. Und hofft, dass die „Traube“ schon ganz bald ihre Türen wieder für den regulären Betrieb öffnet.