Mücken-Invasion in Hamburg: Darum werden Sie derzeit von den Viechern attackiert
Haben Sie das auch gemerkt? Am vergangenen Samstag haben unzählige Mücken das Draußensitzen in Hamburg teilweise unmöglich gemacht. Woran das liegt, auf welcher Nordseeinsel es gerade eine regelrechte Plage gibt – und wie Sie sich vor den Blutsaugern schützen.
Mehrere MOPO-Mitarbeiter hatten am Samstag dasselbe Problem: Sie wollten das letzte Ferien-Wochenende im Garten verbringen – und wurden von unzähligen Mücken genervt. Entspannt das warme Wetter genießen? Wegen der Viecher unmöglich!
Hamburg: Für Mücken ein Paradies
Hamburg ist im Sommer für Mücken wegen des vielen Wassers geradezu ein Paradies: Die sogenannten Überschwemmungsmücken sind abhängig von schwankenden Wasserständen und fühlen sich deshalb auch am Elbufer wohl. In Hamburg gebe es daher jedes Jahr ein erhöhtes Mückenaufkommen, sagte Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg der MOPO.
Zudem sorgt das Wetter aktuell für Mücken-Alarm: In den vergangenen Wochen war es erst trocken oder kalt – keine guten Bedingungen für die Insekten. In den vergangenen Tagen wurde es aber warm und feucht und die Mückenlarven konnten sich wunderbar entwickeln. In Schwärmen flogen die Tiere am Wochenende dann durch die Sommerluft.
Offenbar haben viele Hamburger mit den kleinen, nervigen Tieren zu kämpfen: Wie ein MOPO-Redakteur berichtet, war beim Baumarkt „Obi“ in Neugraben am Samstagabend Mücken-Fallen ausverkauft.

Auf Sylt gibt es in diesem Jahr sogar eine regelrechte Mücken-Plage: Wie das Nachrichtenportal „t-online“ berichtet, können Urlauber im Ort Rantum kaum draußen sitzen. Das liegt vermutlich am nahegelegenen Rantumbecken, ein Brackwassersee und Naturschutzgebiet: für Mücken eine perfekte Brutstätte.
Mücken-Plage auf Sylt: „Du wirst kein Körperteil finden, was nicht gestochen ist“
Sylt-Gäste machen auf Facebook ihrem Ärger Luft: „Komm nach Rantum und du wirst kein Körperteil finden, was nicht gestochen ist“, schreibt zum Beispiel eine Nutzerin.

Aber nicht zu vergessen: Mücken sind wichtig fürs Ökosystem, weil sie als Futter für andere Tiere dienen. Beispielsweise Spinnen, Fische, Amphibien, Libellen und Vögel sind auf die Blutsauger angewiesen.
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Wie schütze ich mich vor Mücken? „Vor möglichen Stichattacken kann man sich schützen, indem man im Freien lange Kleidung trägt und zu Hause Fliegengitter an Fenster anbringt“, heißt es auf der Internetseite des Nabu. Auf elektronischen Insektenfallen sollte man grundsätzlich verzichten, weil durch das UV-Licht der Fallen auch andere, möglicherweise bedrohte Insektenarten getötet werden.
Wird das Mücken-Problem in Hamburg in den kommenden Tagen besser? Ein Blick auf die Wetteraussichten verrät: Es soll in der Hansestadt erstmal trocken bleiben, am Ende der Woche ist aber Regen bei 20 Grad möglich. Da könnten dann wieder einige Mückenlarven schlüpfen – und für juckende Stiche sorgen. (elu)