UPS-Chef Frank Jorgensen (links) und Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) vor den neuen Lastenrädern.
  • UPS-Chef Frank Jorgensen (links) und Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) vor den neuen Lastenrädern.
  • Foto: Patrick Sun

Sie ersetzen drei Laster: Können Cargobikes die Pakettransporter-Plage beenden?

Da wo vorher etwa sechs Stellplätze waren, stapeln sich jetzt die Pakete. Unter dem Alten Wall direkt neben dem Hamburger Rathaus hat das Logistikunternehmen UPS ein neues sogenanntes Mikro-Depot in der Tiefgarage eröffnet. Ausgeliefert werden diese anstatt von den sperrigen Transportern mit sieben Lastenrädern.

Ewige Parkplatzsuche, langes Paketschleppen und erhöhte Unfallgefahr durchs Parken auf der Fahrbahn – das soll mit den Cargobikes der Vergangenheit angehören. Die Elektro-Räder transportieren jeweils bis zu 40 bis 60 Pakete und sind mit bis zu 25 Kilometern pro Stunde in Hamburg unterwegs.

Am Ziel angekommen muss der Zulieferer nicht – wie bisher – dreimal mit dem riesigen Transporter im Kreis fahren, bis er einen halbwegs geeigneten Stellplatz gefunden hat, sondern kann das Bike bequem vor der Haustür abstellen. Und weiter geht’s.

UPS setzt in der Hamburger City vor allem auf Cargobikes

Schon seit 2012 liefert UPS in Hamburg Pakete mit dem Lastenrad – jetzt soll das System vor allem durch die günstig gelegene Tiefgarage mitten in der City verbessert werden.

„Morgens kommt ein Laster von unserem Standort in Billbrook und lädt die Pakete in dem Parkhaus-Depot ab, die dann wiederum ins Fahrrad eingeladen und bis in die HafenCity ausgeliefert werden“, erklärt Frank Jorgensen. „Diese Umladezeit können die Fahrräder aber durch ihren Parkplatz-Vorteil locker wieder ausgleichen.“


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Eine Herausforderung war es für die elektrischen Räder allerdings, vollbepackt die Rampe der Tiefgarage zu erklimmen. Dieses Problem habe der Hersteller „Onomotion“ schließlich durch gezielte Gewichtreduzierung des Rads lösen können, so Jorgensen. Perspektivisch wolle man den gesamten Innenstadtbereich nur noch mit Cargobikes beliefern.

Sieben UPS-Lastenräder ersetzten drei 3,5 Tonner

Die sieben UPS-Lastenräder können in ihrer Effizienz etwa drei 3,5 Tonner des Unternehmens ersetzen. „Hamburgs Verkehrsflächen sind sehr begrenzt“, sagte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne). „Gleichzeitig wird es aber auch immer voller auf den Straßen, deswegen ist es einer der wichtigsten Aufgaben, den Verkehr flüssig zu halten.“

Die Cargobikes, die sowohl auf der Straße, als auch auf dem Fahrradweg unterwegs sein dürfen, sollen dabei eine große Rolle spielen.

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Die Idee eines Umschlag-Depots mitten in einem Parkhaus, sieht Tjarks als Vorbild für ganz Hamburg. „Viele Parkhäuser, zum Beispiel das von Karstadt an der Osterstraße oder das am Altonaer Bahnhof, stehen den meisten Teil des Tages leer. Durch solche Mini-Depots können die ungenutzen Freiflächen deutlich verringert werden.“

Der kooperierende Parkraumanbieter „Apcoa“, dem die Tiefgarage am Alten Wall gehört, kann sich das auf jeden Fall vorstellen. „Wir wollen das nach und nach ausbauen“, sagt dessen Urban Hubs Direktor David Müller. „In dieser Tiefgarage können wir auf jeden Fall noch zwei oder drei Flächen vermieten.“ Insgesamt gehören dem Unternehmen 22 Parkhäuser in der ganzen Stadt.

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