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Stadtreinigung-Geschäftsführer Rüdiger Siechau, Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) und Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne, v.l.) präsentierten den neuen Rad-Plan für Eis und Schnee.
  • Stadtreinigung-Geschäftsführer Rüdiger Siechau, Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) und Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne, v.l.) präsentierten den neuen Rad-Plan für Eis und Schnee.
  • Foto: Patrick Sun

Jetzt gibt’s Winterdienst für Radfahrer – mit einer Besonderheit

Bahn frei fürs Radeln im Winter! Um den wachsenden Radverkehr in Hamburg bei Eis und Schnee sicherer zu machen, hat die Stadtreinigung (SRH) jetzt ein neues Konzept präsentiert. Auf einer Straße in der Innenstadt wird zusätzlich ein neues umweltverträgliches Taumittel getestet, das mit dem herkömmlichen Streusalz mithalten soll.

Erstmalig hat die Stadt ein zusammenhängendes Winterdienstnetz für den Radverkehr definiert. Dieses umfasst insgesamt 315 Kilometer Radwege, im vergangenen Winter waren es 280 Kilometer. Das Netz orientiert sich laut der Stadtreinigung nicht an den Auto-Hauptverkehrsstraßen, sondern sowohl an Velorouten als auch an Hauptverkehrsstraßen, die häufig von Radfahrern genutzt werden.

Winterdienst Hamburg: So sollen die Radwege frei bleiben

Zum ersten Mal sind laut Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) die Bezirke Bergedorf und Harburg miteinbezogen worden. „So soll die innere und äußere Stadt sowie ihre Verbindung miteinander stärker berücksichtigt werden. Anders als zuvor wird das neue Radwegenetz von der Stadtreinigung immer doppelt bearbeitet“, sagte er.


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Laut der Stadtreinigung werden alle Teile des Netzes gleichzeitig abgefahren. „Wir haben 19 kleine und zwei große Fahrzeuge neu angeschafft“, sagt SRH-Geschäftsführer Rüdiger Siechau. Die zwei großen Fahrzeuge seien extra für den Fahrrad-Räumdienst. Er erhofft sich, dass sich durch das neue Konzept alle Verkehrsteilnehmer – ob Radfahrer, Fußgänger oder Autofahrer – im Winter sicher fühlen.

Winterdienst Hamburg: Kein Streusalz auf Radwegen

Im Gegensatz zu den Fahrbahnen sind Geh- und Radwege oftmals nicht versiegelt. Deshalb kann dort kein Streusalz eingesetzt werden, weil es ins Grundwasser sickern und dieses verschmutzen könnte. Hier kommt deshalb Kies zum Einsatz. Dieses führt allerdings häufiger mal dazu, dass eigentlich geräumte Wege wieder hubbelig werden und vereisen, wenn etliche Fahräder drüber fahren.

Auf einigen Abschnitten der Max-Brauer-Allee ist der Radweg vereist — im Gegensatz zu der Fahrbahn. Florian Quandt
Auf einigen Abschnitten der Max-Brauer-Allee ist der Radweg vereist — im Gegensatz zu der Fahrbahn.
Auf einigen Abschnitten der Max-Brauer-Allee war der Radweg im vergangenen Jahr vereist — im Gegensatz zu der Fahrbahn.

Schon im vergangenen Jahr testete die Stadtreinigung umweltverträgliche Streustoffe. Jetzt wird das Projekt „E-Win“ in der Karolinenstraße mitten auf St. Pauli ausprobiert. Auch der Elbuferweg in Othmarschen befindet sich in der Prüfung. „Sollte sich dieses alternative Taumittel gleichzeitig als wirksam und umweltfreundlich erweisen, wäre dies ein doppelter Gewinn – für die Umwelt und den Radverkehr“, sagt Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne).

Umweltfreundliche Taumittel werden auf St. Pauli getestet

Perspektivisch könnten diese unter anderem aus Ameisensäure bestehenden Taumittel auch auf den Autostraßen eingesetzt werden. Ist der Test auf St. Pauli erfolgreich, will die Stadtreinigung im nächsten Winter das Gebiet ausweiten und voraussichtlich in drei bis vier Jahren das ganze Stadtgebiet damit bestreuen.

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Insgesamt ist der Winterdienst mit bis zu 850 Einsatzkräften in rund 360 Fahrzeugen in ganz Hamburg unterwegs. In der SRH-App können Nutzer über die Funktion „Glätte melden“ Straßen anzeigen und direkt ein Foto hochladen.

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