Das „Molotow“ von außen
  • Am Samstag ab 15 Uhr ist eine Soldaritätsdemo für das „Molotow“ mit bekannten Musikern geplant.
  • Foto: picture alliance/dpa | Gregor Fischer

„Molotow“-Demo am Samstag: Bekannte Musiker rufen zur Unterstützung auf

Der Musikclub „Molotow“ ist seit Jahrzehnten wichtiger Teil der Hamburger Musikszene. Doch er musste zuletzt immer wieder umziehen, weil es neue Bebauungspläne gab. Nun gab es erneut die Kündigung. Eine Demo ist für Samstag geplant – mit bekannten Musikern.

Hotel statt Kultclub: Weil anstelle des Hamburger Musikclubs Molotow ein Hotel entstehen soll, muss sich der Betreiber Andi Schmidt eine neue Bleibe suchen und sieht deshalb seine Existenz bedroht. Zum 30. Juni 2024 wurde ihm gekündigt.

„Molotow“-Kündigung: Bestürzung in Politik groß

Die Nachricht hat auch Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) beschäftigt. „Die Kündigung durch den Eigentümer ist ein harter Schlag. Ich kann & will mir eine Kulturstadt Hamburg ohne @MolotowHamburg nicht vorstellen“, postete er im sozialen Netzwerk X. Die Behörde sei mit dem Molotow in Kontakt. „Wir werden uns schnell mit möglichst allen Akteuren treffen, um eine Perspektive für den Club zu finden“, schrieb er. Die Gespräche sollen sehr zügig im neuen Jahr laufen, sagte ein Behördensprecher am Mittwoch in Hamburg. Erste Terminvorschläge gebe es Betreiber Schmidt zufolge bereits.

Auch für das Bezirksamt-Mitte kam die Kündigung unerwartet, Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer fand deutliche Worte: „Die vor Weihnachten ausgesprochene Kündigung des ,Molotow‘ hat hier alle sehr überrascht. Der Projektentwickler hat uns eine Woche vorher noch versichert, dass eine kurzfristige Kündigung nicht anstehe und daher Zeit bleibe, eine Lösung für das ,Molotow‘ zu suchen. Als besonders verlässlich nehmen wir ihn daher gerade nicht wahr.“ Der Kiez sei ohne seine Clubs nicht denkbar, das gelte besonders für das „Molotow“.

Solidaritätsdemo mit bekannten Musikern am Samstag geplant

Am Samstag hat Andi Schmidt ab 15 Uhr eine Solidaritätsdemo mit bekannten Musikern, darunter die Punkband Team Scheisse, und einer Kundgebung durch St. Pauli geplant. Auch die Künstler Beatsteaks, Thees Uhlmann und Kettcar riefen bereits zur Teilnahme an der Demo auf.

Damit soll auch ein Zeichen gegen Investoren, Politik und Verwaltung gesetzt werden: „Wir wollen nicht tatenlos zusehen, wie sich eine Stadt langsam abschafft und immer stiller wird!“

Der Polizei zufolge werden bei der Kundgebung „Molotow Must Stay“ rund 3000 Teilnehmende erwartet. Laut Veranstalter soll die Demonstration bis etwa 18 Uhr andauern.

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Kultur müsse bei der Stadtentwicklung mehr beachtet werden, schreibt Andi Schmidt in seinem Instagram-Statement. „Es gilt, Kulturorte künftig besser zu schützen und der Kultur abseits der Elbphilharmonie in Hamburg mehr Gewicht und mehr Gehör zu verschaffen.“ (dpa/mp)

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