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Öffentlicher Nahverkehr
  • Pendler warten am Gleis auf die S3 nach Stade. Auf der Linie kommt es immer wieder zu Verspätungen.
  • Foto: picture alliance/dpa/Daniel Reinhardt

Verkehr im Hamburger Süden: Was sich noch dieses Jahr ändern soll

Vollgequetschte Züge, Schienenersatzverkehr, keine Alternative: Die Beschwerdeliste der Pendler aus und in den Hamburger Süden wird immer länger. Viele fühlen sich vernachlässigt und sehen das Auto als das für sie einzig mögliche Verkehrsmittel – und mit dem sie dann oft in langen Staus stehen müssen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund Hamburg (DGB) hat jetzt seine Forderungen an Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) übergeben – und dieser verspricht gleich mehrere zeitnahe Änderungen.

Sowohl die Elbbrücken als auch der Elbtunnel werden tagtäglich zum Schauplatz von Staus und Verkehrsproblemen. Für Beschäftigte im Hamburger Süden bedeutet das vor allem eins: Stress. Der Gewerkschaftsbund fordert daher zügige Maßnahmen, um das Nadelöhr nachhaltig zu entlasten.

Hamburg: So soll die Mobilitätswende im Süden klappen

Bei einer Befragung von 98 Betriebs- und Personalräten von Unternehmen in Harburg, Wilhelmsburg, Veddel, Steinwerder, Kleiner Grasbrook und Waltershof stellte sich heraus, dass circa 42 Prozent der Beschäftigten täglich die Elbe queren müssen. Besonders die Arbeitnehmer im Schichtdienst bewerteten den ÖPNV dabei als „schlecht“ oder „eher schlecht“.

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Am Dienstagabend präsentierte der DGB dann die konkreten Forderungen: So soll die Linie der S3/S31 zügig durch Busse und längere Züge entlastet werden. Außerdem sollen Vergünstigungen für Arbeitnehmer, die den ÖPNV nutzen, eine Verlängerung der U4 bis Wilhelmsburg und eine weitere westliche Elbquerung im Tunnel her.

Harburg: DGB fordert eine bessere S-Bahn-Linie

„Wir brauchen definitiv eine bessere S-Bahn-Linie nach Harburg“, stimmt Verkehrssenator Tjarks zu. „Das ist eine Sache, die realistisch ist und sich schnell umsetzen lässt.“ Als Gegenbeispiel nennt er die geforderte Verlängerung der U4, die aktuell bis zum Kleinen Gasbrook gebaut werden soll. „Das kann noch Jahrzehnte dauern“, prognostiziert er.

Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne, 3. v.r.) diskutierte zusammen mit dem DGB und den verkehrspolitischen Sprechern der Bürgerschaft über die Mobilitätswende im Hamburger Süden. Patrick Sun
Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne, 3. v.r.) diskutierte zusammen mit dem DGB und den verkehrspolitischen Sprechern der Bürgerschaft über die Mobilitätswende im Hamburger Süden.
Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne, 3. v.r.) diskutierte zusammen mit dem DGB und verkehrspolitischen Sprechern der Bürgerschaft über die Mobilitätswende im Hamburger Süden.

Wann die geplante Linie S32 auch durch Harburg und Wilhelmsburg fahren könnte, sei ebenfalls noch völlig unklar. Zurzeit liefe noch eine Machbarkeitsstudie zum Bau dieser Linie im Hamburger Westen, erst dann ließen sich konkrete Fahrpläne schmieden. „Zurzeit kann man noch nicht mehr Züge auf der S3/S31-Linie einsetzen, weil die Stromzufuhr nicht ausreicht“, so Tjarks. „Daran lässt sich aber arbeiten.“

Harburg: Was ist mit Bussen, die die Elbe überqueren?

Deutlich konkreter wird er bei den Bussen, die die Elbe überqueren könnten: „Busse mit Querverbindungen waren in den vergangenen Jahren immer unvorstellbar“, sagt der Grünen-Politiker. „Der X-30-Bus, der Bergedorf und Harburg verbindet, hat das Gegenteil bewiesen.“ Diese Flotte sei auch von jetzt auf gleich einsetzbar und müsse nicht erst geplant werden.

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Außerdem gibt es ein Versprechen: Noch in diesem Jahr sollen die ersten Carsharing-Anbieter nach Harburg kommen. Diese hatten sich bis jetzt vor allem auf den innerstädtischen Raum konzentriert. Wann es genau soweit sein wird und in welchem Umfang, ist allerdings noch unklar.

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