x
x
x
Hannah Kliewer und Björn Breckheimer haben das Winterspektakel organisiert.
  • Hannah Kliewer und Björn Breckheimer haben das Winterspektakel organisiert.
  • Foto: Florian Quandt

Mitten in Hamburg: Hier haben drei Geschwister einen eigenen Jahrmarkt

Ein eigener Jahrmarkt: In Bahrenfeld haben sich die drei Kinder eines Zirkus-Direktors einen Kindheitstraum erfüllt. Gastro, Zirkus, Karusselle: Die junge Direktorin des „Winterspektakels“ über einen besonderen Ort – und warum die Traditionen ihres Vaters noch heute wichtig sind.

Wer durch das Tor aus Hafencontainern neben dem eher schnöden Parkplatz der Trabrennbahn Bahrenfeld (Luruper Hauptstraße) tritt, erwartet genau so etwas vermutlich am Allerwenigsten: Plötzlich steht man inmitten eines Weihnachtswunder-Glitzerzaubers – das ist fast ein bisschen unwirklich.

Das macht das Winterspektakel Hamburg so besonders

Das „Winterspektakel“ ist eine Kombination aus Zirkus, gehobener Gastronomie und Jahrmarkt. Der glitzernde Schnee auf den Tannen und Buden ist wie bestellt. Noch ist es seltsam ruhig und verwaist. Doch man hat den Mutzen- und Glühwein-Geruch schon in der Nase, meint, Kinderlachen und Melodien bereits zu hören, auch wenn das alles erst in gut zwei Wochen losgeht.

Vor dem malerischen Kettenkarussell steht die Direktorin Hannah Kliewer (34). Gemeinsam mit ihren zwei Brüdern hat sie das „Winterspektakel“ 2019 geschaffen. „Das Besondere daran ist die Dreifaltigkeit“, erklärt sie, während sie auf die Jahrmarktstände blickt – Dosenwerfen, Rutschbahn, Eislaufbahn, eine kleine Bühne für Walking Acts, also für Artisten, die sich auch zwischen den Besuchern bewegen. „Wir verbinden eine exzellente Zirkusshow mit Gastronomie und Jahrmarktfeeling. Es ist aber exklusiver als zum Beispiel auf dem rummeligen Dom, weil nur Gäste des Zirkus‘ den Jahrmarkt besuchen dürfen.“

Das eigentliche Spektakel beginnt innerhalb der vier großen Zelte. Eins mit jeder Menge Naschkram, Kaiserschmarrn, aber auch Herzhaftem und einem kleinen Riesenrad. Eins mit einem Autoscooter, eins für kleinere Auftritte und dann natürlich das Zelt mit der großen Manege, alle beheizt und miteinander verbunden. „Viele können sich die Größe des Geländes kaum vorstellen, bis sie zum ersten Mal hier sind“, sagt Hannah Kliewer.

Geschwister entwickeln Idee nach Tod des Vaters

Das fühlt sich ein bisschen an, wie eine Parallelwelt. Wie kommt man auf sowas? Na, wenn der Vater Zirkusdirektor ist, prägt das natürlich. Die drei Geschwister wuchsen mit dem „Circus Mignon“ auf, den Martin Kliewer 1995 gegründet hatte. Sein Tod im Jahr 2016 veränderte nicht nur das Familienleben, sondern auch das Geschäft.

Der Schnee taucht alles in eine ganz besondere Stimmung. Florian Quandt
Der Schnee taucht alles in eine ganz besondere Stimmung.
Der Schnee taucht alles in eine ganz besondere Stimmung.

Drei Jahre später hatten die Geschwister die Idee, das Winterspektakel zu starten. Sie tragen, anders als ihr Vater, keine schwarzen Zylinder und Jackett. Seine Idee wollen sie weiterführen: „Zirkus für alle“. Die Eintrittspreise beginnen bei 19 Euro, sagt Hannah Kliewer. Karten gibt’s online auf winterspektakel.de.

„Die Idee ist, dass die Leute hier mindestens vier Stunden bleiben können: Mit Verweildauer vor und nach der Show. Die Kinder können frei herumlaufen, weil das Gelände nach außen abgezäunt ist. Es soll für Familien maximal unbeschwert sein.“ Und es ist auch ein Kindheitstraum, den wohl viele haben und den sich die Kliewer-Geschwister verwirklicht haben. Ein bisschen wie bei „The Greatest Showman“.

Noch ist der Platz leer – doch die Magie ist bereits zu spüren. Florian Quandt
Noch ist der Platz leer – doch die Magie ist bereits zu spüren.
Noch ist der Platz leer – doch die Magie ist bereits zu spüren.

In der Show geht es in diesem Jahr um „Bilder im Kopf“. Es wird viel mit Medien gespielt und es gibt eine Liveband. Für die Aufführungen zwischen dem 16. Dezember und dem 7. Januar erwarten die Veranstalter um die 14.000 Zuschauer.

Das könnte Sie auch interessieren: Nach Renovierungs-Albtraum: Diese Schanzen-Kneipe ist nicht wiederzuerkennen

„Noch eine Besonderheit der Show: Die Artisten schlafen mit auf dem Gelände und feiern auch zusammen Weihnachten. Dadurch entsteht ein besonderes Gefühl von Zusammenhalt“, sagt Choreograph Björn Breckheimer, der im zweiten Jahr mit dabei ist. „Außerhalb der Aufführung sind sie auf dem Gelände unterwegs und für die Besucher ansprechbar.“ Die Stille hier wird nicht mehr lange halten. Bald wird dieser einzigartige Ort mit Leben gefüllt.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp