Mitten auf dem Jungfernstieg: Das steckt hinter dem „Container-Riegel“
Ausgerechnet Hamburgs Top-Flaniermeile ist im Moment nur bedingt vorzeigbar: Am Jungfernstieg werden die historischen Prachtfassaden aus der Gründerzeit von einem Riegel aus weißen Containern verdeckt. Was steckt dahinter?
Rund 50 Meter lang und etwa sechs Meter breit ist die Reihe aus Blechklötzen, die auf Stelzen über dem Bürgersteig vor dem Hamburger Hof steht. Der Gebäudekomplex, der zwischen Jungfernstieg, der Straße Große Bleichen und der Poststraße liegt, ist eine Baustelle. Und die Container sind ein Teil davon.

„Im Zuge der Neuentwicklung des Hamburger Hofs sind hier jetzt Gemeinschafts- und Besprechungsräume für die an der Baustelle beteiligten Unternehmen entstanden“, sagte Gesamtprojektleiter Dominik Stöckl dem „Abendblatt“. Der „Container-Riegel“ mit darunterliegendem Fußgängerweg solle voraussichtlich bis Ende 2029 stehen bleiben.
Hunderte Millionen Euro teures Sanierungsprojekt
„Revitalisierung“ nennt sich das hunderte Millionen Euro teure Sanierungsprojekt, mit dem die Versicherungskonzerne Ergo und Munich den Häuserblock, in dem sich früher eine Einkaufspassage befand, aufhübschen wollen.

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– 20 Seiten Sport: St. Paulis Transfer-Endspurt: Welche Baustellen noch offen sind
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Die rötliche Fassade des ehemaligen Hotels an der Ecke Jungfernstieg/Große Bleichen, vor der nun die Container stehen, ist denkmalgeschützt und bleibt. Aber ein sehenswerter Altbau an der Rückseite des Komplexes, an der Ecke Große Bleichen/Poststraße, musste jedoch weichen: Er wird aktuell abgerissen und soll durch ein moderneres Gebäude ersetzt werden.
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Ob das Konzept tatsächlich zur Aufwertung der Innenstadt taugt, ist umstritten. Während Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing das „fantastische Projekt“ als „echtes Bekenntnis zur Hamburger Innenstadt“ lobt, ist der Denkmalverein wenig begeistert. „Hamburg droht eine wichtige Architektur-Epoche schleichend zu verlieren“, sagt dessen Vorsitzende Kristina Sassenscheidt zu den Plänen.
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