Der Container Terminal Burchardkai im Hamburger Hafen.

Der Container Terminal Burchardkai im Hamburger Hafen. Foto: dpa

Wirtschaft fordert: Hamburg und Bremen sollen zusammenarbeiten

Für die global vernetzten deutschen Unternehmen sind funktionierende Häfen lebenswichtig, wie die hartnäckigen Störungen in den Lieferketten gerade zeigen. Die Wirtschaft macht daher Druck: Statt sich Konkurrenz zu machen, sollen die deutschen Häfen zusammenrücken.

Der Mittelstand macht sich im Interesse der deutschen Wirtschaft für eine weitgehende Kooperation der Nordseehäfen in Hamburg und Bremen stark. „Aus Gesprächen unserer Experten mit Mittelständlern vor Ort wissen wir, dass es einen weitgehenden Konsens über den Handlungsbedarf in den deutschen Häfen gibt. Auch die Länder sprechen sich immer deutlicher für eine engere Zusammenarbeit der Häfen aus“, sagte der Bundesgeschäftsführer des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft, Markus Jerger. „Die Summe der Maßnahmen in der bisherigen Hafenplanung reicht aus heutiger Sicht jedoch nicht mehr aus und scheint zur prekären Situation der Häfen beizutragen.“

Häfen in Hamburg und Bremen: Wirtschaft fordert Zusammenarbeit

Jerger wies darauf hin, dass die neuen Berliner Regierungsparteien SPD, Grüne und FDP in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart haben, eine „Nationale Hafenstrategie“ zu entwickeln und die enge Zusammenarbeit der deutschen Häfen zu fördern. „Der Bund steht zur gemeinsamen Verantwortung für die notwendigen Hafeninfrastrukturen“, heißt es in dem 177 Seiten starken Vertrag. Demnach soll unter anderem der Anteil der Schifffahrt im Güterverkehr gestärkt werden. Zudem sollen Hinterlandanbindungen verbessert werden.

„Vor diesem Hintergrund fordert der Mittelstand die Entwicklung eines gemeinsamen Hafenkonzeptes der Länder Bremen und Hamburg“, sagte Jerger. „Der Start der Ampel-Koalition bietet auch für die Länder die Chance, neue Wege zu gehen und gemeinsame Lösungen zu finden.“


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Laufende Gespräche über ein Hafenkonzept in Bremen und der für 2022 geplante neue Hamburger Hafenentwicklungsplan sollten miteinander vernetzt werden. „Diese hervorragende Grundlage sollte dafür genutzt werden, beide Konzepte zu einem standortübergreifenden, gemeinsamen und besseren Hafenkonzept zu transformieren“, so der Mittelstandsvertreter. „Auf diese Weise ließen sich die Position der Häfen, die Wertschöpfung in den Hafenbereichen selbst und auch die Regionen und Unternehmen im Hinterland der Häfen stärken.“

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Die Idee einer hafenübergreifenden Zusammenarbeit der bislang konkurrierenden Seehäfen an der deutschen Nordseeküste wird seit Jahrzehnten immer wieder vorgetragen, hat aber bisher nie zu greifbaren Ergebnissen geführt. Unter dem Eindruck wachsender Marktanteile der großen Konkurrenten Rotterdam und Antwerpen verhandelt zwar seit Frühjahr 2020 der Hamburger Hafen- und Logistikkonzern HHLA mit dem Bremer Terminalbetreiber über eine mögliche Zusammenführung der Aktivitäten von acht Containerterminals in Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Ein engeres Zusammenrücken der in Länderbesitz befindlichen Häfen insgesamt ist aber nicht Gegenstand dieser Gespräche. (dpa/mp)

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