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  • Sind in Bergedorf gestrandet: Ricardo Köllner (32, re.), Nicole Faschingbauer (29) und Leon Köllner mit ihrem Brillenkaiman und etlichen weiteren Reptilien und Insekten
  • Foto: Quandt

Mit Riesen-Tausendfüßlern und Skorpionen: Exoten-Show in Hamburg gestrandet

Bergedorf –

„Terratopia“ – das ist eine hochinteressante Tier-Schau mit Steppenwaran „Gino“, Brillenkaiman „Gustav“, sage und schreibe 65 Vogelspinnen und einem afrikanischen Riesen-Tausendfüßer. Doch aktuell läuft gar nichts bei der munteren Exoten-Truppe. Die Show hängt wegen Corona mitten in Bergedorf fest und den jungen Betreibern geht das Geld aus.

Ricardo Köllner kommt aus einer alten Zirkusfamilie. Der 32-Jährige liebt es, sein Publikum zu unterhalten. 2013 machte er sich mit „Terratopia“ selbständig und zog seitdem mit 15 Anhängern durch Deutschland. Die kleine Show-Truppe, zu der auch Ricardos Partnerin Nicole (29) und sein Bruder Leon gehören, hatte Erfolg.

Terratopia 2

Steppenwaran Gino sitzt noch an seinem Lieblingsplatz.

Foto:

Quandt

Denn im Gegensatz zu anderen ähnlichen Tierschauen, konnte man bei ihnen die Spinnen, Schlangen oder Skorpione nicht nur im Terrarium bewundern, sondern einige auch anfassen und sie beim Herumkrabbeln bestaunen. Dazu gab es viele Infos, launig vorgetragen von Show-Gründer Ricardo. Doch damit ist es jetzt vorbei!

„Terratopia“ in Bergedorf gestrandet: 5000 Euro futsch

Das ganze Jahr war wegen der Pandemie natürlich schon katastrophal für das Unternehmen. Von Grevesmühlen (Mecklenburg) reiste die Truppe Ende Oktober schließlich nach Bergedorf. Dann kam der aktuelle Teil-Lockdown und alle Shows mussten abgesagt werden. Seitdem hängen die Schausteller auf dem Frascatiplatz fest. Wegen Baumaßnahmen können sie aktuell auch nicht zu ihrem Winterquartier nach Lübben im Spreewald.

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Wegen dem Katastrophen-Jahr sind alle Rücklagen längst aufgebraucht. Die 5000 Euro für Werbung der geplanten Shows in Bergedorf sind futsch. Und die Kosten für Versicherungen, Strom, Heizung und Futter für ihre „Stars“ sind weiter fällig. Reptilien beispielsweise mögen gefrorene Ratten oder Mäuse, und die kosten drei bis acht Euro das Stück. So laufen schnell mehr als 500 Euro Futterkosten im Monat auf.   

Terratopia 3

Der Kaiser-Skorpion nimmt auch gern mal auf der Hand Platz.

Foto:

Quandt

Corona-Hilfen gibt es für das kleine Unternehmen auch nicht. „Wir fallen durch alle Raster, bekommen gar nichts“ sagt Ricardo Köllner der MOPO. Laut „Bergedorfer Zeitung“ hat das Bezirksamt wenigstens angekündigt, auf die Platzmiete zu verzichten. Nach einem Hilferuf in der Zeitung haben sich Tierfreunde gemeldet und die kleine Truppe mit etwas Geld unterstützt.  Doch das reicht bei weitem nicht. Wer dem kleinen Familien-Unternehmen helfen möchte oder noch ein paar gefrorene Mäuse übrig hat, kann sich unter Tel. 0176-20345064 bei den Köllners melden. 

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