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Hamburger Aktionsbündnis gegen Wohnungslosigkeit lädt zu „Jahrmarkt” in der City ein - Spoiler-Alarm: Man konnte nur Nieten ziehen!
  • Hamburger Aktionsbündnis gegen Wohnungslosigkeit lädt zu „Jahrmarkt” in der City ein. Aber: Man konnte nur Nieten ziehen!
  • Foto: Florian Quandt

Protest in der City: Mit „Lotterie-Stand” gegen Wohnungsnot

„Wohnungen für alle!“, steht auf einem großen Banner. Und: „Eine Brücke ist kein Zuhause“. Am Donnerstag haben Mitglieder des „Bündnis gegen Wohnungsnot“ in der City protestiert – und dabei auch die Politik kritisiert.

Sie verteilten Flyer und lockten Passanten mit einer ironisch gemeinten „Glücksrad-Lotterie“ zu ihrem Info-Stand vor dem Saturn-Markt in der Mönckebergstraße, um auf die Lage von Wohnungs- und Obdachlosen in Hamburg aufmerksam zu machen. Der Clou: Man konnte nur Nieten ziehen. Der traurige Hauptgewinn des gebastelten Glücksrad war lediglich die Teilnahme an einer Massenbesichtigung – ansonsten gab es nur ein Ergebnis: „Keine Wohnung!”

Protest: „Hamburg betreibt Armutsverwaltung, nicht Armutsbekämpfung“

„Die Suche nach Wohnraum gleicht in Hamburg einer Lotterie, insbesondere für Menschen, die wenig Geld und schlechte Ausgangsbedingungen haben … und zumeist verlieren sie“, so das Hamburger Aktionsbündnis. Aktueller Anlass für die Aktion ist das Saison-Ende des Winternotprogramms am 31. März.

Der Hamburger Wohnungsmarkt sei wie eine Lotterie, so das Hamburger Aktionsbündnis gegen Wohnungslosigkeit. Florian Quandt
Der Hamburger Wohnungsmarkt sei wie eine Lotterie, so das Hamburger Aktionsbündnis gegen Wohnungslosigkeit.
Der Hamburger Wohnungsmarkt sei wie eine Lotterie, so das Hamburger Aktionsbündnis gegen Wohnungslosigkeit.

Ihre Kritik an der Politik: „Hamburg betreibt Armutsverwaltung, nicht Armutsbekämpfung“, so Sozialarbeiter Erik Horn von der Anlaufstelle „Hude“. Es fehle Wohnraum für Wohnungs- und Obdachlose. Zudem seien Unterkünfte nicht so gestaltet, „dass sie den Menschen die Ruhe und Stabilisierung bringen, die sie benötigen, um ihre Lebenssituation zu verbessern.“ Florian Hohenstatt, Sozialpädagoge bei dem Modellprojekt „Housing First Hamburg“ mahnte, dass mehr Sozialwohnungen aus der Bindung fallen als neue entstehen. „Die Situation wird sich weiter verschärfen, besonders in den Großstädten und besonders in Hamburg.“

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Das Bündnis sprach sich zudem für den „Housing First“-Ansatz aus, der aus einem Teufelskreis heraushelfen soll: Obdachlose Menschen bekommen häufig nur eine Wohnung, wenn sie Arbeit haben – aber keine Arbeit, solange sie auf der Straße leben. „Man muss ihnen eine Wohnung geben, so wie es das Konzept des ,Housing First‘ vorsieht, und sie dann bei Bedarf sozialarbeiterisch begleiten“, sagt Julien Peters, Straßensozialarbeiter der Caritas.

Das dreijährige Modellprojekt ist in Hamburg im April 2022 gestartet, für bis zu 30 Haushalte wollte die Stadt Wohnraum bereit stellen. (ncd)

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