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Hafencity
  • In Hamburg ist die Zahl der Baugenenehmigungen eingebrochen.
  • Foto: Florian Quandt

Miese Aussichten auf dem Wohnungsmarkt: Dramatische Zahlen für Hamburg

Steigende Kosten, fehlende Handwerker, Materialengpässe – Bauen ist in den vergangenen Monaten massiv teurer geworden. Die Baubranche hat es nicht an dramatischen Appellen mangeln lassen, nun ist das Ausmaß der Misere in Hamburg an der Zahl der Baugenehmigungen schwarz auf weiß zu erkennen. Das dürfte fatale Folgen für die Höhe der Mieten in der Stadt haben.

Die Zahl der Baugenehmigungen ist in den ersten sechs Monaten dieses Jahres eingebrochen, wie die Stadtentwicklungsbehörde bestätigt. In diesem Zeitraum ging die Zahl der genehmigten Wohnungen nach Angaben der Stadtentwicklungsbehörde verglichen mit dem Vorjahreshalbjahr um 47 Prozent zurück. In Hamburgs Bezirken wurden nur 2.720 Wohneinheiten genehmigt – im Vergleich zu 5.100 im Vorjahr.

Baugenehmigungen um die Hälfte eingebrochen

Mit diesem Ausmaß hätten vermutlich auch viele Experten nicht unbedingt gerechnet. Doch die Hinweise waren da. So hatte die Stadtentwicklungsbehörde Ende vergangenen Jahres schon eine Studie zu den Baukosten im Wohnungsneubau beauftragt. Das Ergebnis: Bei den Herstellungskosten gab es einen erheblichen Preisanstieg um 28,2 Prozent.Die Grundstückskosten liegen im Median demnach bei 916,96 Euro pro Quadratmeter, der Bau einer Wohnung kostet im Durchschnitt rund 4000 Euro pro Quadratmeter. Für das aktuelle Jahr prognostizierte die Studie sogar Kosten von rund 4500 Euro.

Kaltmieten von 20 Euro – wenn keine Förderung kommt

Laut Andreas Breitner, Chef des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), ist Bauen aktuell so teuer, dass man zur Finanzierung Kaltmieten von bis zu 20 Euro den Quadratmeter verlangen müsste. So sei der Bau bezahlbarer Wohnungen ohne umfangreiche öffentliche Förderung kaum mehr möglich. Hinzu komme der deutliche Anstieg der Zinsen, der die Schaffung von Wohnraum weiter verteuere.

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Die Stadt Hamburg reagierte bereits mit einer Erhöhung der Fördersummen für Sozialwohnungsbau. Senatorin Karen Pein sagte dazu bei der Verkündung der Förderung: „Die stark gestiegenen Baukosten werden durch die Fördererhöhungen vollständig kompensiert. Den gestiegenen Zinsen begegnen wir dadurch, dass wir einen sehr niedrigen und festen Förderzins für die gesamte Bindungszeit von 30 Jahre garantieren. In Zeiten unsicherer Marktlagen wollen wir damit ein klares Zeichen für den geförderten Wohnungsbau setzen.“

Behördensprecher André Stark ergänzt sehr zuversichtlich: „Auf dem Bündnisgipfel am 26. Juni ist deutlich geworden, dass Chancen und Möglichkeiten weiterhin vorhanden sind. Mit den attraktiven Förderprogrammen der IFB, Maßnahmen zur Senkung der Baukosten, der Stärkung der Quartiere und einem geschärften Blick auf den Wohnungsbestand schaffen wir auch weiterhin die Grundlagen für mehr bezahlbaren Wohnraum für Hamburg.“

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