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Corona Hamburg
  • Eine Corona-Teststation auf dem Gelände einer Hamburger Tankstelle.
  • Foto: dpa | Christian Charisius

Senat blockt Lockerungen ab: So kommen wir nicht aus der Pandemie

Die Lage auf Hamburgs Intensivstationen ist seit vier Monaten stabil. Eine Überlastung der Kliniken droht – auch weil deutlich mehr als 90 Prozent der Erwachsenen geimpft sind – aktuell offensichtlich nicht. Wer jetzt, wie die Mehrheit im Senat, mit Lockerungen weiter abwarten will, ob sich Omikron doch noch als gefährlicher als bislang angenommen entpuppt, wird noch monatelang nicht aus der Pandemie finden.

Auch die Strategie, Infektionen weiter durch massive Restriktionen vermeiden zu wollen, wirkt aktuell nicht schlüssig. Was wir jetzt an Infektionen verhindern, wird es dann eben im März oder April geben – wir gewinnen wenig, verlängern aber die Pandemie. Und wer, wie so mancher in der Politik, auf das Wetter als finalen Retter aus der Corona-Misere setzt, sollte sich an den Frühling 2021 erinnern: Die Inzidenz begann erst Ende April zu sinken, die meisten Beschränkungen liefen bis Ende Mai.

Corona-Maßnahmen: Ein Restrisiko bleibt immer

Natürlich ist die Sorge im Rathaus, dass sich die Lage nach Lockerungen doch noch einmal deutlich zuspitzt und diese dann gar zurückgenommen werden müssten, verständlich. Und natürlich müssen bestimmte Beschränkungen bleiben, um gefährdete Personen im Alltag zu schützen: Etwa die Maskenpflicht im HVV oder in Supermärkten und Geschäften.

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Aber ob 2G, Sperrstunde, Clubschließungen, Kontakt- und Besucherbeschränkungen, Demo-Verbote usw. noch verhältnismäßig sind, wird immer zweifelhafter. Überall in Europa werden die Maßnahmen gelockert. Ein Restrisiko, dass die Situation sich wieder verschlimmert, gibt es immer. Aber die hiesige Politik sollte nicht so lange warten, bis Gerichte Corona-Maßnahmen zwangsweise beenden, sondern es selbst tun.

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