Riesiges Bauprojekt gestoppt: Kaffee ist doch kein Problem!
Im Elbtower wohnen? Nicht zumutbar, weil es dort zu laut ist, sagt der Senat. Eine Behauptung, die ich nie überzeugend fand. Denn nur ein paar Meter weiter rund um den Baakenhafen gibt es reichlich Wohnraum. Und was ist mit all den Menschen, die an vier- oder gar sechsspurigen Straßen wohnen, in Flughafennähe oder in der Schanze unweit der Bahntrasse, über die auch Fern- und Güterzüge rattern und die oft wirklich unter Lärm leiden?
In der Stadt fehlen geschätzt 30.000 Wohnungen. Da können wir uns nicht den bürokratischen Luxus leisten, Flächen mit einem Wohn-Tabu zu belegen. Im Gegensatz zu vielen Bestandsimmobilien an lauten Straßen, bauen wir heute mit modernem Lärmschutz, sorgen mit an die Umgebung angepassten Grundrissen dafür, dass Wohn- und Schlafräume zu den Innenhöfen ausgerichtet sind.
Kaffeegeruch verhindert Bauprojekt in Hamburg
In Hamm verhindert derzeit nicht Lärm den Bau von 800 Wohnungen – sondern Kaffeegeruch. Das klingt für Sie nach Satire? Ist es aber nicht. Die Entwicklung der Osterbrookhöfe stockt, weil Tchibo nebenan Kaffee röstet. Das EU-Immissionsschutzrecht mag ja grundsätzlich seinen Sinn haben. Aber wollen wir es nicht den zukünftigen Mieter:innen überlassen, ob sie mit dem Geruch von frisch gerösteten Bohnen klarkommen und in die Nachbarschaft ziehen wollen?
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Und damit keiner auf die Idee kommt, erst einzuziehen und später zu klagen, könnten derlei Einschränkungen ja mit einer niedrigeren Miete entschädigt und im Mietvertrag rechtssicher verankert werden.
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