Luftaufnahme vom Baakenhöft in der HafenCity

Der Baakenhöft in der Hamburger HafenCity. Hier soll die neue Oper gebaut werden, wenn es nach Klaus-Michael Kühne geht. Foto: dpa/Dimitrios Valkanis

Kühnes Operntraum: Das ist vieles, aber sicher kein Geschenk

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Das Wörterbuch definiert ein Geschenk als „freiwillige und uneigennützige, eine Gegenleistung ausschließende Übertragung des Eigentums einer Sache oder eines Rechts“. Tja, ist Klaus-Michael Kühnes Angebot, ein Opernhaus in die HafenCity zu bauen, also wirklich ein Geschenk?

Freiwillig ist es ganz sicher, doch schon bei der Uneigennützigkeit stellt sich mir zumindest die Frage, ob das wohl wirklich hinhaut. Oder ob nicht doch der Gedanke, sich selbst ein Stück in Beton gegossene Unsterblichkeit zu verleihen, da eine gewisse Rolle spielt. Und dann ist da noch die Sache mit der Gegenleistung.

Kühne profitiert mittelbar von seinem „Geschenk“

Nein, ich glaube nicht, dass Kühne unmittelbar davon profitiert, der Stadt, von der er auch ein halbes Jahrhundert nach der Emigration in die Schweiz behauptet, sie sei seine Heimat, ein Opernhaus zu bauen. Mit mittelbaren Vorteilen sieht das aber schon anders aus: Denn Kühne bekommt für seinen Operntraum „mindestens eines der besten Grundstücke in Hamburg – wenn nicht europaweit“, so Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein, zementiert dazu seinen Ruf als wohlbeleumundeter Mäzen.

Und für Hamburg wird das Projekt mitnichten kostenlos: Derzeit geht man von rund 250 Millionen Euro Gesamtkosten für die Stadt aus. Zur Erinnerung: Die Elphi sollte die Stadt ursprünglich mal überhaupt nix kosten.

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Ich glaube also, wir sollten uns vom Wort „Geschenk“ verabschieden und stattdessen vielleicht vom „Vorschlag einer Ausgleichsleistung für entgangene Steuereinnahmen“ sprechen, über dessen Annahme auf breiter Basis zu diskutieren wäre.

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