Kommentar zum Fall Jatta: Eine Klatsche für die Staatsanwaltschaft
Ein Strafverfahren hat viele Ermittlungsstunden und am Ende gewinnt: Bakery Jatta. Es ist eine Schmach, die die Hamburger Staatsanwaltschaft am Dienstag erlebte – und die hat sie sich selbst zuzuschreiben.
Wie Hobbyjuristen ließ das Amtsgericht die Ankläger vom Gorch-Fock-Wall im Fall Bakery Jatta aussehen, als es die Eröffnung des Hauptverfahrens gegen den HSV-Spieler wegen seiner vermeintlich falschen Identität ablehnte. Schlicht aus dem Grund, dass die Staatsanwaltschaft nicht ausreichend Beweise herangeschafft hat.
- Deutsch (Deutschland)
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Ein Strafverfahren hat viele Ermittlungsstunden und am Ende gewinnt: Bakery Jatta. Es ist eine Schmach, die die Hamburger Staatsanwaltschaft am Dienstag erlebte – und die hat sie sich selbst zuzuschreiben.
Wie Hobbyjuristen ließ das Amtsgericht die Ankläger vom Gorch-Fock-Wall im Fall Bakery Jatta aussehen, als es die Eröffnung des Hauptverfahrens gegen den HSV-Spieler wegen seiner vermeintlich falschen Identität ablehnte. Schlicht aus dem Grund, dass die Staatsanwaltschaft nicht ausreichend Beweise herangeschafft hat.
Dafür hatte sie wohlgemerkt mehrere Jahre Zeit. Die Juristen fuhren die großen Geschütze auf (Hausdurchsuchung, Bewegungsgutachten), stets engagiert publizistisch begleitet von der „Bild“-Zeitung.
Bakery Jatta: Klatsche für die Staatsanwaltschaft
Doch am Ende nützte das nichts, den entscheidenen Beweis blieben sie schuldig. Natürlich steht es der Anklagebehörde zu, alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel auszuschöpfen, wenn sie das aus juristischen Gründen für nötig hält. Für einen funktionierenden Rechtsstaat ist dies sogar eine Prämisse. Nur müssen die Ankläger irgendwann begreifen, dass sie sich verrannt haben – und Jatta unschuldig ist. Am Gericht hat der Richter nun abgepfiffen, Zeit für die Staatsanwälte, vom Platz zu gehen.