Zitrus-Koalition
  • Die „Zitrus-Koalition“ aus Grünen und FDP: Wissing, Baerbock, Lindner, Habeck (v.l.).
  • Foto: picture alliance/dpa/FDP | Volker Wissing

Kommentar: Grün-gelbe Sondierung unter sauren Früchtchen

Wie kann man sich das vorstellen, dieses Treffen der „Zitrus-Koalitionäre“ vom Dienstagabend? Sitzen da Wissing und Lindner, mit gelb-golden schimmerndem Pinot Grigio in den Gläsern, und versuchen ernsthaft, Habeck und Baerbock eine Koalition unter Laschet schmackhaft zu machen? Und wie könnte das gehen?

„Mensch, Leute! Der Armin, der ist sturmreif geschossen, bei dem kriegen wir alles durch. Steuersenkungen, ein Windrad auf jedes Haus, der macht alles mit, Hauptsache, er hat mal einen Erfolg. Besser, als sich mit dem sturen Scholz abzukämpfen!“

Wäre das so oder so ähnlich ein Weg, um die Grünen anzuködern?

FDP-Treffen mit CDU: Vielleicht geht’s nur ums Prinzip?

Oder vielleicht geht es bei dem für Samstag angekündigten Treffen der FDP mit der CDU ja nur ums Prinzip? Eigentlich müsste der derzeitige Zustand der Union ja selbst für den natürlichen Partner abschreckend sein. Nicht, dass da noch was abfärbt. Das könnte dann so klingen: „Wir wollen mit dieser Loser-Truppe von der Union doch auch nicht in eine Koalition! Aber ihr kennt ja die hässlichen Wendehals-Vorwürfe gegen uns. Wir gehen da mal pro forma hin, nicken zu allem freundlich und sagen, dass wir das noch intern abstimmen müssen. Dann lassen wir’s an Details scheitern, sagen sorry und arbeiten mit den Erwachsenen.“

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Wir werden es vorerst vermutlich nicht erfahren. Und wahrscheinlich war es völlig anders. Den Grünen jedenfalls, die ja im Wahlkampf immer ihre inhaltliche Nähe zur SPD in vielen Bereichen signalisiert haben, soll ich hier von einem Freund ausrichten: „Wenn ihr in diesen Hinterzimmern ohne Not Jamaika möglich macht, hab’ ich euch das letzte Mal gewählt.“ Kann ich verstehen.

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