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  • Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) kennt bei Pimmel-Beleidigungen kein Pardon.
  • Foto: picture alliance/dpa/Christian Charisius

Kommentar: Viele Frauen hätten gerne „1 Pimmel“

Hamburgs SPD-Innensenator Andy Grote hat etwas, wovon viele Frauen träumen. Nein, es ist nicht sein Penis – jedenfalls nicht direkt. Vielmehr ist es die gewaltige Polizei-Aktion, die auf die Schulhofbeleidigung „Du bist so 1 Pimmel“ folgte.

Frauen dagegen kriegen ungefragt Penis-Bilder zugeschickt. Das ist sexuelle Belästigung – aber im Vergleich sogar noch harmlos. Vor allem prominente Frauen werden in Sozialen Netzwerken beleidigt und unverhohlen bedroht. Von Mord- über Vergewaltigungsfantasien – jeder sadistische Gedanke meist männlicher Täter wird Frauen in ihre digitalen Postfächer gerotzt. Was dann passiert? Meistens nichts. Die Anzeigen verlaufen im Sande. Anders beim Senator: Grote wird auf Twitter von Marlon P. „1 Pimmel“ genannt, schon stürmt die Polizei seine Wohnung.

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Wir Frauen wären froh, wenn sich Übergriffe und Angriffe nur auf diesem Niveau abspielen würden. Noch mehr freuen würden wir uns jedoch, wenn die Strafverfolgungsbehörden mit gleichem Elan auch nach den Menschen fahnden, die uns den Tod wünschen und mit Hass überschütten.

Natürlich, auch ein Politiker muss sich nicht alles gefallen lassen. Hass und Hetze im Netz sollen bekämpft werden – notfalls auch mit der Polizei-Ramme. Doch die Verhältnismäßigkeit muss stimmen. Und sorry, „1 Pimmel“ ist für diese Aktion einfach eine Nummer zu klein.

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