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Erdogan
  • Recep Tayyip Erdoğan, Präsident der Türkei (Archivbild)
  • Foto: dpa

Klar muss man mit Erdogan reden – gerne auch hart und bestimmt

FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai findet es „mehr als fraglich“, ob man den türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan nach seinen Aussagen zum Nahost-Konflikt noch empfangen könne. Das ist natürlich einigermaßen peinlich-populistische Stimmungsmache und sonst nichts.

Warum? Weil Djir-Sarais FDP Teil der Regierung ist und er genau weiß, dass das nicht geht. Er könnte sich als Privatperson selbstverständlich überlegen, mit jemandem, der die Hamas als Befreiungsbewegung bezeichnet, nicht mehr zu sprechen. Könnte ich mir persönlich auch vorstellen.

Ein verbündeter Staatsgast muss empfangen werden

Aber als Bundesregierung muss man einen verbündeten Staatsgast empfangen. Nun gibt es mit NATO-Zusammenarbeit und Migrationspakt – was auch immer man davon halten mag – zwei sehr akute Themen. Aber auch davon abgesehen gilt es, einen diplomatischen Eklat zu vermeiden.

Unter Verbündeten und Freunden sollte zudem gelten: Es darf auch scharfe Kritik geben. Sei es an der Siedlungspolitik Israels oder an den hanebüchenen Äußerungen Erdogans. In heikleren Fragen vielleicht manchmal eher unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Aber dennoch mit Bestimmtheit. Und solange es in anderen Punkten passt, gilt auf dem diplomatischen Parkett wie auch im Privatleben: Manchmal muss man Dissens auch aushalten.

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