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biden kiew
  • US-Präsident Joe Biden im Februar 2023 mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew.
  • Foto: AFP

Joe Biden in Kiew: Ein herzliches „F*ck you, Putin!“

Politik lebt von Symbolik. Das weiß niemand so gut wie die Amerikaner. Joe Biden, US-Präsident und bestbeschützter Mann der Welt, läuft am Montag bei Sonnenschein und Luftschutzalarm durch Kiew – eine Stadt, die seit 360 Tagen unter russischer Kontrolle sein sollte. Dass sie es nicht ist, hat zu einem großen Teil mit Biden zu tun: Hätten die Amerikaner nicht schon vor der Invasion begonnen, Tausende Panzerabwehrwaffen zu liefern, Kiew wäre wahrscheinlich gefallen – und statt Biden würde Putin durch Kiew spazieren. 

Und so ist Bidens Besuch zum Jahrestag der Invasion jetzt vor allem eins: Ein großer, ausgestreckter Mittelfinger Richtung Kreml. Die Botschaft: Ihr habt verloren, seht es endlich ein.

Ohne Joe Biden sähe die Welt heute anders aus

Die ganze Welt sieht gerade zu, wie Putins Traum vom neuen russischen Imperium platzt. Seine Armee scheitert beim Kampf um ein paar Dörfer im Donbass, die Konflikte innerhalb des Regimes nehmen zu, Europa kommt auch ohne russisches Gas zurecht – und die Ukrainer beugen sich nicht, sondern kämpfen um ihre Freiheit, allen Grausamkeiten und Entbehrungen zum Trotz.

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Ohne Bidens entschlossenes Engagement aber, und das ist die zweite Botschaft dieser Reise, hätte die Geschichte eine andere Wendung genommen. Putin würde durch Kiew spazieren, die russischen Nationalisten wären in ihrem Expansionsdrang gestärkt, EU-Länder direkt bedroht und die Diktatoren der Welt im Aufwind. Doch die Trump-Jahre haben gezeigt, dass wir uns auf die USA nicht verlassen können. Niemand weiß, wer in zwei Jahren die USA regieren wird.

Die versprochene Zeitenwende verläuft sich

Europa wird nur sicher sein, wenn es selbst für seine Sicherheit sorgt. Dafür muss die Bundesregierung endlich die Zeitenwende konsequent umsetzen. Wenn SPD-Chefin Saskia Esken jetzt die von Olaf Scholz kurz nach Kriegsbeginn versprochene Erhöhung des Verteidigungsetats schon wieder in Frage stellt, scheinen manche in Berlin immer noch nicht verstanden zu haben, was auf dem Spiel steht.

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