• So könnte der autofreie Jungfernstieg aussehen. Die Illustration zeigt einen Entwurf, den die SPD im Vorfeld der Bürgerschaftswahl im Februar präsentiert hatte.
  • Foto: Freie und Hansestadt Hamburg

Hamburger City autofrei?: Kommentar: Tschüs, Autoposer!

Altstadt –

Bye-bye, Autoposer! Die Ausstellungsmeile für die dröhnenden PS-starken Edelflitzer wird dicht gemacht – der Jungfernstieg wird autofrei. Und das ist nur der Anfang. Das rot-grüne Ziel: Die komplette Innenstadt soll möglichst autofrei werden. Hervorragend. Weniger Autos bedeutet mehr Platz, um aus grauen Parkplätzen voller Metall wieder Oasen der Innenstadt zu schaffen.

Ob Porsche 911, Ford Mustang oder Audi R8: schön anzusehen sind sie alle. Doch die aufheulenden Motoren und durchdrehenden Reifen wird auf dem Jungfernstieg wohl kaum einer vermissen. Anstatt ständig verstopfter Straßen und langen Schlangen an den Ampeln gibt es bald einen breiten Boulevard zum Flanieren. Auch die Fahrradfahrer brauchen mehr Platz und einen sichtbaren Radweg – derzeit kommt es ständig zu Streitereien mit Fußgängern.

Video: Die Binnenalster ist ein beliebter Spot bei Autoposern

Hamburg: Die Innenstadt muss lebendiger werden

Die Innenstadt muss lebendiger und attraktiver werden – und das nicht durch Stahllawinen auf den Straßen, sondern Menschen auf den Wegen und in den Geschäften. Offene Straßen, Spaziermöglichkeiten, einen Kaffee an der Alster genießen ohne dass Motorenlärm das Gespräch stört: Die Hamburger Innenstadt muss zu einem Ausflugsziel abseits des Shopping-Gedanken werden, die Läden füllen sich dann von ganz allein.

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Der Jungfernstieg ist nur der Anfang. Um die städtebaulichen Perlen wie den Burchardplatz wieder erblühen zu lassen, müssen die Autos, die derzeit dicht an dicht den Platz verstopfen, erst einmal weg. Andere Plätze wie der Gertrudenkirchhof oder der Hopfenmarkt werden über kurz oder lang folgen. Wer Urlaub in Amsterdam oder Oslo macht, der schwärmt gerne von den autofreien Innenstädten dieser europäischen Metropolen. Die grünen Oasen, die die tristen Parkplätze verdrängten, erfreuen sich bei Besuchern großer Beliebtheit. Aber wenn dann vor der eigenen Haustür etwas verändert werden soll, stellt man sich gerne quer – auch in Hamburg.

Hamburg: Autofreie Innenstadt geht nur mit verbessertem Nahverkehr

Dennoch: Eine autofreie Innenstadt funktioniert nur, wenn es gute Alternativen zum Autoverkehr gibt. Die Taktungen von Bahn und Bus müssen entsprechend weiter ausgebaut, zusätzliche Buslinien geschaffen und Ticketpreise reduziert werden.

Die andere Meinung: Autofrei ist keine Lösung

Die Zuwege zu den Parkhäusern sollen erhalten bleiben, ausgesperrt wird also niemand. Und von einem grüneren, ruhigeren Hamburg profitieren wir doch schließlich alle.

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