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Peter Tschentscher
  • Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher ließ am Mittwoch im Rathaus die Chance verstreichen, zur Corona-Lage Stellung zu nehmen. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg am Donnerstag derweil weiter auf 1476,3.
  • Foto: Patrick Sun

Hamburg wird durchseucht – und der Bürgermeister ist abgetaucht

Täglich vermelden die Behörden neue Corona-Rekorde, Kitas werden reihenweise geschlossen, Eltern sorgen sich um ihre ungeschützten Kinder, und auch die Geimpften fragen sich: Wann trifft es mich? Hamburg wird gerade durchseucht. Nur der Bürgermeister wirkt wie abgetaucht.

Dabei haben die Behörden in Teilen sogar die Kontrolle verloren: Tagelang müssen Bürger auf einen PCR-Test warten, die Labore sind überlastet, die Ämter kommen mit dem Zählen nicht hinterher, die wahre Inzidenz ist deutlich höher. Einzig in den Kliniken zeigt sich von dem Corona-Tsunami wenig. Die Lage auf den Intensivstationen: unverändert.

Der Kampf gegen das Virus ist verloren: Viele Hamburger werden sich jetzt infizieren

Offenbar reicht Hamburgs relativ hohe Impfquote, um eine Überlastung zu vermeiden. Solange das so bleibt, wird sich auch nichts an der grundlegenden Strategie ändern, das Virus durchrauschen zu lassen. Umso wichtiger wäre jetzt, dass Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) diese neue Situation den vielen verunsicherten Bürgern klar erläutert, dass er Orientierung schafft – und auch die Probleme benennt.

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Dass er erklärt, dass die Fallzahlen noch steigen werden, dass die Infrastruktur unter Druck gerät und wie die Stadt darauf vorbereitet ist. Der Bürgermeister, der in der Rolle des Mahners, des Beschützers der Stadt und seiner Bürger an Größe gewonnen hat, muss sich jetzt hinstellen, und erklären, dass der Kampf gegen das Virus verloren ist, dass sich ein großer Teil der Hamburger in den kommenden Wochen infizieren wird. Dass Hamburg durchseucht wird – und je schneller das geht, desto schneller wird es vorbei sein.

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