Ein Zimmer mit Bett, Laminatfußboden und Regalen(Symbolbild)
  • Professionelle Firmen vermieten in Hamburg immer mehr möblierte WG-Zimmer – zu horrenden Preisen. (Symbolbild)
  • Foto: IMAGO/Funke Foto Services

Mehr als 500 Euro! Das kostet ein Studentenzimmer in Hamburg – nur zwei Städte teurer

Studentinnen und Studenten, die nach einer Wohnung oder einem WG-Zimmer suchen, müssen immer mehr Geld dafür einplanen. Auch in Hamburg explodieren die Kosten für Studenten-Unterkünfte. Die angespannte Lage in den Unistädten könnte Deutschland auch Wachstum kosten.

Bei neu vermieteten Zimmern in Wohngemeinschaften oder Wohnungen müssen Studentinnen und Studenten einer Studie zufolge immer tiefer in die Tasche greifen. Im vergangenen Jahr seien die sogenannten Angebotsmieten im Durchschnitt um 5,1 Prozent angestiegen, wie aus dem aktuellen Studentenwohnreport des Finanzdienstleisters MLP und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht.

WG-Zimmer in Hamburg am dritt teuersten

In Hamburg kostet ein 20 Quadratmeter großes Muster-WG-Zimmer im Durchschnitt 542 Euro. Damit liegt die Hansestadt im bundesweiten Vergleich auf Platz drei. Nur Berlin (588 Euro) und Konstanz (558 Euro) sind teurer. Frankfurt belegt mit 535 Euro Platz vier.

Zur besseren Vergleichbarkeit haben die Forscher auch die Preise für eine 30 Quadratmeter große Musterwohnung in Hochschulnähe kalkuliert. In München müssen studentische Neumieter am meisten bezahlen: Monatlich kostet die kleine Musterwohnung dort 807 Euro warm. Es folgen Berlin (678 Euro) sowie Frankfurt am Main und Stuttgart (beide 674 Euro). Am günstigsten wohnen können Studierende demnach in Chemnitz (263 Euro) und Magdeburg (333 Euro).

Für die Analyse wurden Mieten in 38 deutschen Hochschulstädten analysiert, die im zweiten Quartal auf großen Immobilienportalen und in Zeitungen inseriert waren. Mit Ausnahme von Heidelberg stiegen die Kaltmieten an allen Standorten. Am stärksten der Fall war das in Berlin (plus 9,4 Prozent) und Leipzig (plus 9,3 Prozent). Die geringsten Preiserhöhungen gab es in Würzburg und Tübingen (beide 1,6 Prozent).

Schwieriger Wohnungsmarkt macht auch Studenten zu schaffen

Die Entwicklung geht demnach auf die schwierige Lage am Wohnungsmarkt zurück. Der Kauf von Wohneigentum sei für viele Menschen unerschwinglich geworden und die Bautätigkeit wegen der hohen Zinsen stark rückläufig. Die Folge: Immer mehr Personen drängen auf den ohnehin angespannten Mietwohnungsmarkt und konkurrieren mit den Studierenden. Zudem sei das Angebot in 29 der 38 Standorte teils deutlich gesunken – unter anderem, weil aktuell weniger Menschen umziehen würden. Dieser Druck führe zu Preissteigerungen.

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Die Forscher sehen in den steigenden Kosten auch zunehmend einen Risikofaktor für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Man sei auf gut ausgebildete Akademiker angewiesen. Angesichts des Fachkräftemangels auch aus dem Ausland. „Ohne eine Chance auf Zugang zu Wohnraum werden auf Dauer wieder deutlich weniger internationale Studierende nach Deutschland kommen“, schrieb IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer in einem Vorwort zum Reporter. Die Probleme könnten letztlich auch Wachstum kosten. (dpa/mp)

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