x
x
x
  • Teile der Fassade wurden bei der Explosion zerstört.
  • Foto: Bodo Marks/dpa

Marihuana-Plantage die Ursache?: Explosion in Barmbek hat nun ein Nachspiel

Barmbek –

Es gab eine mächtige Explosion, Fensterscheiben platzten, Teile der Hausfassade fielen ab – die Wohnung im dritten Stock wurde völlig zerstört. Zwei Männer sollen im vergangenen November versucht haben, in einer Wohnung Hanf-Öl herzustellen – was gründlich schief ging. Seit Donnerstagmorgen stehen beide (32/39) vor dem Hamburger Landgericht.

Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge in Tateinheit mit Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion, das wirft die Staatsanwaltschaft den Angeklagten vor. Die Männer sollen in der Wohnung am Eckmannsweg in einem professionell ausgestatteten Treibhaus-Zelt mindestens 20 Cannabispflanzen angebaut haben, um daraus Haschisch-Öl herzustellen. 

Nach Explosion in Barmbek: Prozess gestartet

Am 16. November vergangenen Jahres sollen sie mit Feuerzeuggas hantiert haben, um das Öl zu extrahieren. Dabei kam es zu einer Explosion, der gewaltige Knall ließ die Anwohner zusammenschrecken. Scheiben klirrten, Trümmerteile flogen durch die Luft. Durch die Druckwelle wurden Gebäudeteile abgerissen, das Mauerwerk nach außen gedrückt. Die Feuerwehr rückte mit 30 Rettern an. 

Video: Explosion in Barmbeker Wohnung – Drogen der Grund?

Am ersten Prozesstag am Donnerstag ließen die Angeklagten durch ihre Anwälte Erklärungen verlesen. Der 39-Jährige gab darin zu, in seiner Wohnung 18 Cannabis-Pflanzen für den Eigengebrauch aufgezogen zu haben. Er leide an ADHS, das Kiffen helfe ihm, ruhiger zu werden. Polizisten fanden damals in einem Eimer im Keller 2500 Euro. Dealergeld? Das Geld stamme von der Rückgabe von Pfandflaschen, er habe es im Laufe der vergangenen Jahre angespart, so der Angeklagte. 

Hamburg: Sechs Wohnungen nach Explosion zunächst unbewohnbar

Die Ursache der verheerenden Explosion kam in seiner Erklärung nicht zur Sprache. Er sei tief erschüttert über die Zerstörung, ließ er seinen Anwalt ausrichten. Der 39-Jährige wurde verletzt, er kam ins Krankenhaus. Insgesamt galten sechs Wohnungen nach der Explosion als unbewohnbar. Sachschaden: mehr als 100.000 Euro. Durch herumfliegende Trümmerteile wurden sechs Autos beschädigt. 

Der ebenfalls angeklagte 32-Jährige stritt alle Vorwürfe ab. Er sei als Nachbar zu Besuch gewesen und sei an den dortigen Vorgängen nicht beteiligt. Der 39-Jährige habe in der Küche hantiert, plötzlich habe es eine Explosion gegeben. Auch der Nachbar erlitt Brandverletzungen und musste in einem Krankenhaus behandelt werden. 

Für den Prozess sind sechs weitere Verhandlungstage vorgesehen. Am Donnerstagnachmittag sollen zwei Polizeibeamte aussagen, die vor Ort waren. Kommende Woche sollen Nachbarn als Zeugen gehört werden. 

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp