x
x
x
Sven R. berichtete auf Facebook von massiven Beleidigungen durch Radler:innen nach einer Panne mit seinem Wohnmobil in Hamburg.
  • Sven R. berichtete auf Facebook von massiven Beleidigungen durch Radler:innen nach einer Panne mit seinem Wohnmobil in Hamburg.
  • Foto: Screenshot Facebook

Mann parkt kaputtes Wohnmobil auf Radweg – und kassiert fast Prügel

Mitten auf der Edmund-Siemers-Allee in Rotherbaum bemerkte Sven R. eine Panne an seinem Wohnmobil. Er stellte das Fahrzeug am Straßenrand ab, um auf Hilfe zu warten – und blockierte damit zum Teil den Radweg. Anschließend eskalierte die Lage offenbar: Von aggressiven Radler:innen, Schlägen gegen das Fahrzeug und Angst vor körperlicher Gewalt ist die Rede.

Den Vorfall machte der Rostocker Sven R., der im Netz als „TuningSzeneAnwalt“ auftritt, am Sonntag selbst über Facebook öffentlich. Demnach hätten die hinteren Bremsen seines Wohnmobils auf dem Rückweg von einem Tennisturnier seines Sohnes am Samstag blockiert. Es sei ihm noch gelungen, das Fahrzeug auf der Edmund-Siemers-Allee in Höhe des Dammtor-Bahnhofs in eine kleine Einbuchtung zu bewegen.

Hamburg: Wohnmobil blockiert Radweg nach Panne

Dort habe R. auf den ADAC gewartet. Ihm sei bewusst gewesen, dass er nicht optimal stehe und einen Teil des Radwegs blockiere – das Fahrzeug aber habe sich nicht mehr bewegen lassen. Er habe die Spiegel eingeklappt, die Warnblinker eingeschaltet und auch ein Warndreieck aufgestellt, um die Situation so gut wie möglich zu lösen.


MOPO
Logo MOPO Blaulicht-News

Ob es um Polizei-Razzien, Großbrände, Sturmfluten oder schwere Unfälle auf den Autobahnen geht: Polizei und Feuerwehr sind in Hamburg und im Umland rund um die Uhr im Einsatz. Die MOPO-Reporter behalten für Sie den Überblick und liefern Ihnen die wichtigsten Blaulicht-Meldungen von Montag bis Samstag bequem per Mail ins Postfach.

Hier klicken und die MOPO Blaulicht-News kostenlos abonnieren.


Dennoch sei es anschließend zu „erschreckenden“ Erfahrungen gekommen. „Wir wurden quasi eine Stunde lang durchbeleidigt, sei es mit Worten oder Gesten, und uns (mir) wurden mehrfach Schläge angedroht“, berichtet R. auf seiner Facebook-Seite. Sein Sohn sei „nach dem gestrigen Tage sehr eingeschüchtert“ gewesen.

Das könnte Sie auch interessieren: 1800 Radler in Hamburg unterwegs: „Wir behindern nicht den Verkehr!“

Unter anderem hätte „ein völlig idiotischer Radfahrer“ R. als „Wichser“ beleidigt und Prügel angedroht, wenn er nicht bald den Weg freimachen würde. Als R. die Situation erklären wollte, habe der Radler auf einen Spiegel eingeschlagen und diesen beschädigt. Erst, als R. ausstieg, sei der Mann weitergefahren. Hilfe beim Wegschieben des Wohnmobils sei ihm zu keiner Zeit angeboten worden. Der Abschlepper hätte ihm später bestätigt, „dass dieses Verhalten der Radfahrer in Hamburg leider bekannt ist und auch er regelmäßig damit konfrontiert wird.“

AN HAMBURGS FAHRRADFAHRER Gestern blockierten auf dem Rückweg von einem Tennisturnier meines Sohnes an unserem…

Posted by TuningSzeneAnwalt on Saturday, April 30, 2022

Die Fahrrad-Community sieht den Fall erwartungsgemäß etwas anders. „Die Leute regen sich zurecht auf. Wenn ein Autofahrer ein Problem hat, wird ganz selbstverständlich ein Radweg zugestellt statt eine Autospur blockiert“, kommentiert ein Nutzer den Beitrag. „Du hast also mit deinem Auto auf dem Radspur angehalten? Soll ich dann mit meinen kaputten Fahrrad auf einer der anderen Spuren halten?“, fragt ein anderer.

„Wirklich gefährlich, in Hamburg Rad zu fahren“

Ein weiterer Kommentator musste sich sogar selbst auf seinem Rad am Pannen-Wohnmobil vorbeischlängeln. Warnblinker oder Warndreieck seien ihm, anders als geschildert, nicht aufgefallen. So habe Sven R. selbst andere Verkehrsteilnehmer:innen in Gefahr gebracht. „Einen Stau auf einer zweispurigen Straße plus Busspur höher zu bewerten als die Sicherheit von Radfahrer:innen, wirft dabei leider auch kein gutes Bild auf Sie“, erinnert der Nutzer außerdem an das Selbstverständnis der Konfliktparteien im Straßenverkehr.

„Das aggressive Verhalten der Radfahrer ist sicher durch gar nichts zu entschuldigen“, räumt eine Kommentatorin ein. Es sei aber „wirklich gefährlich“ in Hamburg Rad zu fahren – so würden sich die Gemüter leicht erhitzen. Für Radfahrer sei so eine Situation gefährlich, „während der Autofahrer sicher in seinem Wagen sitzt“. (fbo)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp